Alle Jahre wieder – Kommentar zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

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Berlin (ots)

Es gibt Aktionstage, die sich jedes Jahr wiederholen und von denen man sich wünscht, dass ihre Notwendigkeit irgendwann obsolet wird. Doch beim 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, sieht es düster aus. Und ein richtiger Schockmoment will sich auch nicht einstellen, wenn die Weltgesundheitsorganisation WHO erklärt, dass weltweit jede dritte Frau in ihrem Leben physische oder sexualisierte Gewalt erlebt. Denn wenn jedes Jahr die bedrückenden Statistiken veröffentlicht werden und die Zahl der schlimmen Übergriffe nicht zurückgeht, bleibt irgendwann eine taube Ohnmacht zurück.

Laut den neuesten Zahlen des Bundeskriminalamtes erleiden in Deutschland jede Stunde 13 Frauen Gewalt in der Partnerschaft; die Dunkelziffer wird deutlich höher geschätzt. Denn die Statistik sieht nur jene Fälle, die angezeigt werden. Das ist notwendig, aber strukturell nicht immer möglich. Vielen Betroffenen fehlt das Geld, die Energie oder die Zeit für die oft langwierigen, stressigen und kräftezehrenden Verfahren.

Ein weiterer Fokus sollte auf Präventionsarbeit gelegt werden, damit es gar nicht erst zu Gewalttaten – und in schlimmsten Fällen Mord – kommt. Dazu gehört die im Koalitionsvertrag vereinbarte Koordinierungsstelle zur Umsetzung der Istanbul-Konvention. In Deutschland wurde das internationale Abkommen zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen schon 2017 ratifiziert, doch noch immer nicht konsequent umgesetzt.

Und auch die Hilfsangebote sind durchaus ausbaufähig. Noch immer ist die Finanzierung von Frauenhäusern ein einziger Flickenteppich. Dass sich das noch nicht geändert hat, ist ein Skandal!

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