Bald ist der jüdische Friedhof wieder zugänglich

Wege, Treppen und Geländer des Jüdischen Friedhofs werden saniert, so dass er für Besucher wieder zugänglich ist. Foto: Stadt Wertheim

Main-Tauber-Kreis

Bauausschuss vergab Auftrag für Wegesanierung

Mitte des Jahres wird der Jüdische Friedhof für Besucher wieder begehbar sein. Der Ausschuss für Bauwesen und Umwelt vergab in seiner jüngsten Sitzung den Auftrag zur Sanierung der Wege und des Geländers. „Der Jüdische Friedhof ist ein wichtiger Ort des Gedenkens“, sagte Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez. Deshalb freue er sich außerordentlich, dass die Maßnahme mit Unterstützung mehrerer Zuschussgeber und mit Spenden aus der Bürgerschaft angegangen werden könne.

 

Der älteste erhaltene jüdische Friedhof in Baden-Württemberg, der auch zu den ältesten in Deutschland überhaupt zählt, musste Mitte des Jahres 2020 gesperrt werden, da die Verkehrssicherheit des Hauptweges, der Treppen und Geländer nicht mehr gegeben war. Eine Kostenschätzung der Verwaltung ergab einen Aufwand von rund 220.000 Euro.

 

Mitte März soll mit der Sanierung des Weges und des Geländers begonnen werden. Den Zuschlag für die Arbeiten erhielt die Firma Konrad Bau zum Angebotspreis von knapp 200.000 Euro. Ende Juni sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

 

Wie Achim Hörner, Leiter des Referats Tiefbau, dem Ausschuss erläuterte, wird der Friedhofsweg mit einer dünnen Asphaltschicht überzogen und erhält neue Geländer. Einzelne Sandsteinstufen im Verlauf des Weges werden ausgetauscht. Außerdem ist vorgesehen, an den steilsten Stellen zusätzliche Stufen anzuordnen. Die Arbeiten sind, so Hörner, mit der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden abgestimmt und vom Landesdenkmalamt genehmigt.

 

Während der Sanierungsarbeiten muss der öffentliche Gehweg vor dem Friedhofseingang gesperrt werden, da er als Baustellenzugang und als Lagermöglichkeit benötigt wird. Die Ausweichmöglichkeit wird für Fußgänger ausgeschildert, informierte der Referatsleiter. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die jetzt vorgesehene Sanierung „für die nächsten 20 bis 30 Jahre ausreichend sein wird“.

 

An der Finanzierung der Maßnahme beteiligt sich das Land mit 100.000 Euro. Private Spenden tragen 42.700 Euro bei, der Landkreis bezuschusst die Sanierung im 5.000 Euro und die Israelitische Religionsgemeinschaft Baden stellt 2.000 Euro bereit. Die fehlenden Mittel zur Ausfinanzierung in Höhe von knapp 56.000 Euro bringt die Stadt Wertheim auf.

 

Auch vor dem Hintergrund des bundesweit zunehmenden Antisemitismus, der auch vor der Region nicht haltmache, setze die Stadt Wertheim „ein ganz tolles Zeichen“, hieß es aus den Reihen der Ausschussmitglieder. Es „ist gut, dass wir alle an einem Strang gezogen haben“. Ebenso wie Oberbürgermeister Herrera Torrez würdigten Redner aus dem Gremium insbesondere die privaten Spenderinnen und Spender für ihr Engagement und ihre Großzügigkeit.

 

Quelle : Wertheim.de

 

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