Dr. Dieter Fauth mit der Stadtmedaille geehrt

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OB würdigt Engagement für Projekt „Stolpersteine“

OB Herrera Torrez zeichnete Dr. Dieter Fauth mit der bronzenen Stadtmedaille aus. Für Fauths Ehefrau Annette Taigel gab es Blumen. Foto: Stadt Wertheim


Das langjährige und außerordentliches Engagement von Dr. Dieter Fauth für die Erinnerungskultur an die Wertheimer Opfer des Nationalsozialismus hat Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez mit der Stadtmedaille in Bronze gewürdigt. In seiner Laudatio hob der OB vor allem das Projekt „Stolpersteine“ hervor, das von Fauth maßgeblich initiiert und dann auch geleitet worden war und das Gedenkbuch, das aus diesem Projekt heraus entstanden ist.



Die Ehrung fand im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung des Archivverbundes Main-Tauber und des Historischen Vereins Wertheim in Bronnbach statt. Dem leidenschaftlichen Pädagogen Fauth, langjähriger Konrektor der Comenius Realschule und die letzten drei Jahre vor dem Eintritt in den Ruhestand 2022 zusätzlich kommissarischer Leiter der Werkrealschule Urphar-Lindelbach, sei es vor allem gelungen, Schülerinnen und Schüler für das Projekt „Stolpersteine“ zu begeistern, würdigte Herrera Torrez.



Zwischen 2009 und 2014 sind 75 Stolpersteine gesetzt worden, die meisten in der Wertheimer Altstadt, einige aber auch in Dertingen und im Hofgarten. Sie wurden vor den letzten frei gewählten Wohnungen der Opfer verlegt, erläuterte Herrera Torrez. Mit Namen und Daten erinnerten sie an die Menschen, die ermordet, in den Selbstmord getrieben oder aus ihrer Heimat vertrieben wurden. „Wir stolpern nicht nur im wahrsten Wortsinn über diese Steine, sondern auch in unserem Kopf und in unserem Herz“, sagte der Oberbürgermeister.



Fauths umfangreiches Buch „Wertheim im Nationalsozialismus aus Opferperspektive“ sei zum Gedächtnis der Stadt an das dunkelste Kapitel ihrer Geschichte geworden. „Es ermöglicht uns, einzutauchen in die Lebensgeschichten von rund 700 Wertheimerinnen und Wertheimern. Es erschüttert und erstaunt“, stellte der OB fest. Bis heute stehe Dieter Fauth im Kontakt mit Nachfahren ehemaliger Bürgerinnen und Bürger, „und leistet auch damit einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung und Versöhnung.“ In zahlreichen Vorträgen erweitere er zudem das „Wissen über diese Zeit, die zwölf Jahre dauerte, aber auf ewig nachwirken wird“, erklärte Herrera Torrez.



Er freute sich über Fauths Ankündigung, Wertheim auch im Ruhestand verbunden bleiben zu wollen, etwa über den Historischen Verein und über Convenartis – in beiden Organisationen ist er Vorstandsmitglied, über den Verein „Willkommen in Wertheim“ und über das Projekt „Stolpersteine“. Das sei besonders bemerkenswert, da Dieter Fauth gar nicht in der Stadt wohne, sondern in Zell am Main.



Nachdem der Oberbürgermeister die Stadtmedaille in Bronze an Dr. Dieter Fauth und einen Blumenstrauß an dessen Frau, Annette Taigel, überreicht hatte, ermutigte der Geehrte jeden dazu, sich ehrenamtlich zu engagieren. Für ihn sei das immer eine Bereicherung. Dankbar zeigte er sich, dass das Projekt „Stolpersteine“ in Wertheim so gut aufgenommen wurde und dass es von Nadine Schmid und Bernadette Latka fortgesetzt wird.

Quelle : Wertheim.de

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