„Erinnerungsort macht Darstellung und Aufarbeitung der SED-Diktatur möglich“ – Bayerisches Landesportal

„Erinnerungsort macht Darstellung und Aufarbeitung der SED-Diktatur möglich“ – Bayerisches Landesportal

MÖDLAREUTH/MÜNCHEN. „Die Erweiterung des Deutsch-Deutschen Museums Mödlareuth bietet die einmalige Chance, heutige und künftige Generationen mit einer modernen Ausstellung sowie mit aktuellen Methoden über die SED-Diktatur, die Unterdrückung der Menschen in der DDR und den Alltag in dem Unrechtsstaat zu informieren. Und das an einem authentischen Ort, an dem die deutsch-deutsche Teilung für alle Besucherinnen und Besucher konkret und eindrucksvoll erlebbar wird.“ Dies betonte Bayerns Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo im Vorfeld der Grundsteinlegung für den Museumsneubau am 4. Mai in Mödlareuth. Der Minister ergänzte: „Allzu schnell gerät selbst menschenverachtendes Unrecht in Vergessenheit – das müssen wir verhindern. Die SED hat unter dem Vorzeichen von Hammer und Zirkel den Menschen die Freiheit der Meinung, des Handelns und des Reisens genommen. Mödlareuth ermöglicht als moderner Erinnerungsort die Darstellung der Geschichte und deren Aufarbeitung .“

Die Besucherzahlen von rund 80.000 pro Jahr vor der Corona-Pandemie zeigen die Bedeutung des Museums von „Little Berlin“ in der Geschichtsvermittlung und Erinnerungsarbeit. Das Dorf war nach dem Zweiten Weltkrieg und bis zum Sturz der Mauer geteilt, die rund 50 Bewohnerinnen und Bewohner lebten aufgrund der totalen Abschottung der DDR in zwei völlig voneinander getrennten Welten.

Bayern fördert Museum mit 5,6 Millionen Euro
Mit gut 5,6 Millionen Euro und damit mit der gleichen Summe wie die Bundesrepublik Deutschland fördert der Freistaat Bayern die Erweiterung des Deutsch-Deutschen Museums. „Hier ist jeder Euro gut angelegt. Der Zweckverband trägt hier die Kosten für die Erinnerungsarbeit in der Region für Bayern, die angrenzenden Bundesländer und für die gesamte Bundesrepublik Deutschland. Deswegen unterstützen wir hier gerne“, so der Kultusminister. Darüber hinaus hat die Oberfranken-Stiftung 4 Millionen Euro bereitgestellt und 800.000 Euro kommen vom Freistaat Thüringen. Den Löwenanteil der Gesamtkosten von knapp 22 Millionen Euro trägt der Zweckverband Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth mit den Landkreisen Hof, Saale-Orla, Vogtland sowie den Gemeinden Töpen und Gefell selbst.

Moderne Dauerausstellung und neugestaltetes Freigelände
500 Quadratmeter Ausstellungsfläche für die Dauerausstellung und 150 Quadratmeter für Sonderausstellungen wird das Museum, das vom Architekturbüro Atelier 30 geplant wurde, künftig umfassen und damit mehr als die doppelte Fläche zu dem gegenwärtigen Provisorium. Während für den Erweiterungsbau erst der Grundstein gelegt wird, nähert sich die Neugestaltung des Freigeländes bereits dem Abschluss. Gut drei Millionen Euro wurden allein dafür investiert, die Wegeführung erneuert, eine Außenausstellung eingefügt, die den Besucherinnen und Besuchern das Grenzsystem der DDR vor Augen führt.

Bei der inhaltlichen Konzeption von Dauerausstellung und Freigelände, das eine originale 90 Meter lange Grenzmauer, einen Streckmetallzaun von rund 600 Metern sowie einen elf Meter hohen Beobachtungsturm umschließt, kommt der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit eine Schlüsselrolle zu. Sie koordiniert den wissenschaftlichen Arbeitskreis und entwickelt zusammen mit der Museumsleitung und der Agentur Frankonzept das Ausstellungskonzept.

 

Pressemitteilung auf der Seite des Herausgebers

Original Quelle Bayern.de

Bilder Pixabay / Original Quelle

Vermisst: Rebecca Reusch – Wer hat die 15-Jährige zuletzt gesehen oder kann Hinweise geben?

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen