Jubiläumsveranstaltung 25 Jahre VGMT – Landrat Schauder und Verkehrsminister Hermann gratulieren

Landrat Christoph Schauder ging auf die zwei zentralen Elemente für die zukunftsfähige Entwicklung der ländlichen Räume ein, die Verkehrsinfrastruktur und die Mobilitätsangebote. Laut Schauder erfüllt der Öffentliche Personennahverkehr nicht nur die Aufgaben der Daseinsvorsorge, er verbindet auch Regionen, erschließt Ortschaften und macht hierdurch Versorgungs-, Dienstleistungs- und Bildungsangebote sowie die Kulturlandschaft für jedermann zugänglich und bildet somit eine wichtige Voraussetzung für die ökonomische und gesellschaftliche Entwicklung des Landkreises. Der Landrat wies aber auch darauf hin, dass ein guter und funktionsfähiger ÖPNV kein ausschließliches Privileg der Metropolregionen und Großstädte sein dürfe. „Die Erfolgsgeschichte der VGMT und des ÖPNV im Main-Tauber-Kreis kann nur fortgeführt werden, wenn auch die dafür notwendige Infrastruktur vorhanden ist“, sagte Schauder. Im Main-Tauber-Kreis seien in den vergangenen Jahren bereits verschiedenste Weichenstellungen im ÖPNV erfolgt, dies sieht man beispielsweise an den Mobilitätszentralen im Landkreis, der Beteiligung an den finanziellen Mitteln für den Probebetrieb auf der Frankenbahn, inklusive der Finanzierung der Buszubringer oder der frühzeitigen Bemühungen im Zusammenhang mit der Clean-Vehicle-Directive.

Der Landrat appellierte an den Verkehrsminister, dass dieser auf die Notwendigkeit des Ausbaus der ÖPNV-Infrastruktur in der weiteren politischen Diskussion aufmerksam mache. „Dabei dürfen vor allem auch die ländlichen Kreise nicht vergessen werden“, ergänzte Schauder. „Der Main-Tauber-Kreis steht an der Seite des Landes. Ich bin absolut überzeugt, dass die Mobilitätswende auch im Ländlichen Raum gelingen kann. Wir brauchen hierfür aber auch das Verständnis, dass im am dünnsten besiedelten Landkreis andere Rahmenbedingungen herrschen als beispielsweise in der Region Stuttgart“, erklärte Christoph Schauder.

Verkehrsminister Winfried Hermann gratulierte zur Erfolgsgeschichte der VGMT und dem Mut, eine solche Gesellschaft zu gründen. „Die VGMT ist breit aufgestellt, beispielsweise werden Ruftaxen oder Nightlife-Shuttles angeboten. Mit diesen Konzepten trägt die Gesellschaft dazu bei, dass die Menschen in die Flächen kommen“, sagte Minister Hermann. Die Verkehrswende könne jedoch nur gelingen, wenn alle sie zu ihrem Anliegen machen. Er sei aber überzeugt, dass alle Beteiligten mit Mut, einem richtigen Konzept und den richtigen Investitionen weit vorankommen könnten. „Gerade im ÖPNV bewegt sich einiges. Ich stimme dem Landrat zu, dass das Land sich hier auch einsetzen muss. Der Main-Tauber-Kreis ist sehr engagiert und bringt finanzielle Mittel ein. Daher gilt mein Dank den Gremien des Landkreises für die Bewilligung dieser Mittel“, ergänzte der Minister.

Sebastian Seitz, Geschäftsführer von Seitz Reisen in Külsheim und ehemaliger VGMT-Geschäftsführer, berichtete, wie die Gesellschaft entstanden ist und zeigte die Entwicklungen der letzten 25 Jahre im Nahverkehr auf. Hierbei ging er auf die Gründung der Vorgängergesellschaften Nahverkehrsgesellschaft Main-Tauber Nord, Mitte und Süd sowie deren Zusammenschluss im Jahr 1997 ein. Abschließend wünschte er den VGMT-Geschäftsführern, Ursula Mühleck und Thorsten Haas, eine glückliche Hand dabei, die Gesellschaft fortzuführen und weiterzuentwickeln. „Die Verkehrsunternehmen stehen eng zusammen und unterstützen sich gegenseitig, um den Landkreis voranzubringen“, ergänzte Seitz.

Professor Dr. Heiner Mohnheim vom Institut für Raumentwicklung und Kommunikation in Trier gab mit seinem Vortrag neue Impulse. Er stellte die Perspektiven für den öffentlichen Verkehr in der Fläche vor. Er ist davon überzeugt, dass sich die Fehlentwicklungen der Mobilität im ländlichen Raum in den vergangenen Jahren nun bei der Verkehrswende bemerkbar machen. „Seit den 1950er Jahren wurde das Bahnnetz immer weiter ausgedünnt. Die Bevölkerung hat sich immer weiter motorisiert. Jedoch ist die Mobilitätswende zwingend erforderlich. Damit diese gelingen kann, bedarf es veränderter Prioritäten auf allen Ebenen“, erklärte Monheim. Hierfür stünden Flexibilität und Kombimodelle an erster Stelle. Radstationen, Leihradsysteme, Car-Sharing-Konzepte, Bahntaxen und Mobilpunkte sind laut Monheim hier die richtigen Ansatzpunkte. „Die Digitalisierung bietet auch im ÖPNV Chancen. Digitale Dienstleistungen erleichtern die intermodale Verknüpfung und die elektronische Buchung. Spontane Fahrgemeinschaften, Car-Sharing auch auf dem Lande sowie autonomes Fahren tragen dazu bei, dass die Mobilitätswende gelingen kann“, teilte Monheim mit.

Zu den Ehrengästen der Veranstaltung gehörten Verkehrsminister Winfried Hermann MdL, Vizepräsident des Landtages Baden-Württemberg Professor Dr. Wolfgang Reinhard MdL, der ehemalige Landrat Georg Denzer, die Vertreterinnen und Vertreter des Kreistages des Main-Tauber-Kreises, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Vertreter der Verkehrsunternehmer sowie aktuelle und ehemalige Mitarbeitende der VGMT.

Weitere Informationen gibt es in der Jubiläumsbroschüre.

Quelle : Main-Tauber-Kreis.de

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