Landesbühne spielt „Der Hauptmann von Köpenick“




Aufführung am 26. April in der Aula Alte Steige

Die Badische Landesbühne spielt am 26. April „Der Hauptmann von Köpenick“. Foto: BLB / Peter Empl


Mit Carl Zuckmayers „Der Hauptmann von Köpenick“ ist die Badische Landesbühne am Dienstag, 26. April, zu Gast in Wertheim. Die Inszenierung von Arne Retzlaff beginnt um 19.30 Uhr in der Aula Alte Steige.



Endlich ist es so weit: Nach jahrelanger Haft ist der Schuster Wilhelm Voigt zurück in Freiheit. Getrieben vom Wunsch, von nun an ein rechtschaffenes Leben zu führen, macht er sich sofort auf Arbeitssuche. Aber das ist leichter gesagt als getan! Denn Arbeit bekommt nur, wer eine Aufenthaltsgenehmigung hat. Und diese bekommt nur, wer Arbeit hat. 



Aus diesem tragikomischen Teufelskreis kommt Voigt auf legalem Weg nicht heraus. Also schlägt er den illegalen Weg ein, doch der führt ihn schnurstracks zurück ins Gefängnis. Zehn Jahre später wiederholt sich das traurige Spiel. Aber diesmal hat Voigt eine bessere Idee und kauft sich eine alte Hauptmannsuniform. Ausgestattet mit ihrer Autorität, gelingt ihm ein einzigartiger bürokratischer Racheakt: Kurzerhand kommandiert er einen vorbeimarschierenden Zug Soldaten ab und besetzt das Köpenicker Rathaus.



Noch heute ist die Geschichte des Schusters Voigt eine eindringliche Warnung vor Gesellschaften, in denen der Schein wichtiger ist als das Sein und starre Hierarchien mehr zählen als die Würde des Einzelnen. Mit „Der Hauptmann von Köpenick“ – der laut Thomas Mann „besten Komödie der Weltliteratur seit Gogols Revisor“ – schrieb Zuckmayer eine humorvolle Satire auf das Kaiserreich, in der er Militarismus und blinden Gehorsam aufs Korn nimmt. 



Carl Zuckmayer (1896-1977) gilt als einer der wichtigsten Autoren der Weimarer Republik. 1925 konnte er im Alter von 28 Jahren mit dem Lustspiel „Der Fröhliche Weinberg“ seinen ersten Erfolg feiern und avancierte schnell zum meistgespielten deutschen Dramatiker seiner Zeit. Nachdem seine Stücke 1933 von den Nationalsozialisten verboten wurden, emigrierte er über Österreich in die USA und kehrte 1946 nach Deutschland zurück. Hier konnte er vor allem mit „Des Teufels General“ an seine Vorkriegserfolge anschließen.



Karten gibt es im Vorverkauf bei der Buchhandlung Buchheim, Telefon 09342/1320, E-Mail: wertheim@schoeningh-buch.de. Während der Vorstellung ist das Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend. 

Quelle : Wertheim.de

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