Landkreis Miltenberg – Pressearchiv

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Die jahrelange Arbeit vieler Menschen hat ein beeindruckendes Resultat erbracht: Mit einem 40 Kilometer langen Buntsandstein-Erlebnisweg von Miltenberg bis Faulbach und einer Buntsandstein-Ausstellung in der ehemaligen Reistenhausener Kirche wird die lange Geschichte des Buntsandsteins in der Region greifbar gemacht. Am Freitag wurden Weg und Ausstellung offiziell eröffnet in der Hoffnung, dass sie viele Menschen an den Untermain locken und dass dieser wichtige Teil der lokalen Geschichte nicht in Vergessenheit gerät.

Über 150 geladene Gäste wohnten der Eröffnung in der Festhalle bei: Vertreter*innen der Kommunalpolitik, der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen, der beteiligten Gemeinden, Vereine, der Firmen, des Landratsamts, der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Main4Eck, der touristischen Organisationen, der Sponsoren und Gönner und vor allem viele freiwillige Helfer*innen, die das Projekt tatkräftig unterstützt hatten.

Ohne Peter Mayer freilich, Initiator und Koordinator von Erlebnisweg und Ausstellung, wäre das Projekt nicht in Gang gekommen, stellte Bürgermeister Andreas Freiburg fest. Die Geschichte des Buntsandsteins in der Region wäre ohne Mayer in Vergessenheit geraten, erinnerte Freiburg an Mayers erste Anläufe im Jahr 2010. Zwischen 2013 und 2018 habe die Feinplanung begonnen, 2018 sei begonnen worden mit dem Ziel einer Fertigstellung im Jahr 2021. Dann aber sei Corona gekommen, blickte Freiburg zurück, jetzt sei der perfekte Zeitpunkt gekommen. Mayers Wirken und das der vielen ehrenamtlichen Helfer*innen sei nicht hoch genug einzuschätzen, lobte er. Monetär könne man die Leistungen nicht darstellen, die realen Kosten schon: 385.000 Euro für die Ausstellung, 70.000 Euro für den Erlebnisweg. Rund 280.000 Euro habe man durch Förderungen und Spenden einwerben können, zeigte sich Freiburg dankbar. Und was für ein Glück, dass es die LAG Main4Eck gibt: Aus LEADER-Mitteln steuerte sie rund 200.000 Euro bei – Geld, ohne das Ausstellung und Erlebnisweg nicht realisierbar gewesen wären. Dazu kamen 42.000 Euro vom Bayerischem Landesamt für Denkmalpflege (Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen), 18.450 Euro von der Bayerischen Landesstiftung, 15.000 Euro von der Unterfränkischen Kulturstiftung, 5.000 Euro von der Sparkasse Miltenberg-Obernburg und 2.500 Euro vom Landkreis Miltenberg, zählte der Bürgermeister auf. „Das Werk ist bestens gelungen, sucht seinesgleichen und zieht hoffentlich viele Betrachter an“, stellte Freiburg fest.

Er sei durch eine Kollegstufenarbeit von Birgitta Helmstetter auf die Idee gekommen, erklärte Peter Mayer. Die Abiturientin hatte darin darauf hingewiesen, dass die Sandsteingeschichte des Südspessarts in Vergessenheit zu geraten drohte. Bei der Umsetzung seiner Ideen sei er glücklicherweise auf die Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Person von Dr. Stefan Kley gestoßen, die eine „reich sprudelnde Quelle von Ideen“ gewesen sei, wie auch das Büro Hausgrafik mit Anke Meenenga im Hinblick auf die Ausstellungsgestaltung. Mayer hob zudem den Einsatz der Ehrenamtlichen hervor: „Keiner war sich für die Drecksarbeit zu schade“, zeigte er sich auch mit zeitlichem Abstand noch „massiv beeindruckt.“ Ab jetzt werde sich zeigen, ob das Konzept aufgeht, hoffte er darauf, dass Engagement, Herzensblut und Leidenschaft auch Früchte tragen. „Es war ein langer Weg“, sagte Mayer und er wisse nicht, ob er es heute nochmals in Angriff nehmen würde. Aber, so der Initiator, „ich hatte praktisch keine Chance, dem Projekt aus dem Weg zu gehen.“ Er habe immer den Rückhalt bei den Bürgermeistern und den Gemeinderäten gespürt, blickte er zurück, auch habe er im Lauf der Jahre viel Wissen und viele Erkenntnisse gewonnen. Das habe dazu geführt, dass er riesigen Respekt für all jene habe, die früher ihren Lebensunterhalt mit Sandstein bestritten hätten, sagte Mayer, dessen Worte mit langem Applaus quittiert wurden. Damit Mayer neben der Theorie auch praktische Kenntnisse erwirbt, überreichte Bürgermeister Freiburg dem pensionierten Architekten als Dankeschön einen Gutschein für einen Steinbildhauerkurs bei Steinmetz- und Bildhauermeister Alexander Schwarz.

Landrat Jens Marco Scherf rief allen ins Bewusstsein, wie sehr der Buntsandstein Landschaft und Menschen im Südspessart prägt. Seit 700 Jahren sei der Abbau dieses Gesteins in Collenberg belegt, wusste er, und lobte die Umsetzung des hervorragenden Projekts. „Was die Menschen hier tun, ist etwas Besonderes“, sagte er und wies auf die Solidarität der Menschen im Südspessart hin – auch was etwa die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine angeht. Das Buntsandsteinprojekt sei von besonderer Bedeutung – und zwar weit über die Region hinaus. „Die Menschen wollen etwas über die Geschichte ihrer Heimat erfahren“, verbreitete Scherf Zuversicht, dass das Projekt sehr gut angenommen werden wird. Von 137.363 Euro Kosten für den Erlebnisweg seien 69.259 Euro LEADER-Mittel geflossen, von den Gesamtkosten von 268.022 Euro für das Dokumentationszentrum habe LEADER 132.736 Euro übernommen, rechnete er die Förderung auf den Euro genau vor. Alleine an dieser EU-Förderung könne man sehen, was Europa bedeutet, sagte er. Seit 2016 sei über 3,5 Millionen Euro europäisches Fördergeld in den Landkreis geflossen, bilanzierte Scherf. Alle von der LAG geförderten Projekte hätten eines gemeinsam: Sie lebten vom bürgerschaftlichen Engagement, sagte er und wies darauf hin, dass auch Mittel des Freistaats Bayern in das Projekt geflossen seien. Gemeinsam mit dem neuen LEADER-Koordinator für Unterfranken, Daniel Pascal Klaehre, überreichte er an Bürgermeister Andreas Freiburg und Projektkoordinator Peter Mayer Plaketten, die auf die EU-Förderung sowie Gelder des Freistaats aus dem Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum 2014 bis 2020 hinweisen.
Auch der neue LEADER-Koordinator Klaehre freute sich über die Umsetzung des Projekts und stellte fest, dass Unterfranken ohne den Buntsandstein nicht vorstellbar wäre. Über LEADER seien jeweils 50 Prozent der Kosten der beiden Projektbestandteile investiert worden, sagte Daniel Pascal Klaehre, die enormen Eigenleistungen seien schwer in Zahlen zu fassen. Wenn es Ideen für die Region geben sollte, die innovativ, nachhaltig und gemeinsam mit den Menschen vor Ort entwickelt werden, solle man sich bei der LAG Main4Eck melden, forderte zur Mitwirkung auf.

Abschließend referierte Peter Arnold, Autor des Buchs „Steinbarone“, über die historische Entwicklung des Buntsandsteinabbaus am Beispiel seiner Familie, die eine lange Sandsteintradition in Collenberg hatte. Welch starker Wirtschaftsfaktor der Abbau und die Verarbeitung des Buntsandsteins war, könne man daran sehen, dass es Firmen mit bis zu 600 Mitarbeitern gegeben habe, wusste er und übergab ein Bild der Künstlerin Sela Bail mit dem Titel „Steinmetz bei der Arbeit“ an den Heimatverein. Helmut Fuchs nahm das Gemälde entgegen und kündigte an, dass es einen Platz in der Ausstellung finden werde.

Alle weiteren Informationen über das Projekt sind im Internet unter www.buntsandstein.de einzusehen. Bis zum 31. Oktober ist die Ausstellung in der ehemaligen Kirche in Collenberg-Reistenhausen täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet, vom 1. November bis 31. März samstags und sonntags jeweils von 9 bis 17 Uhr. Auch Führungen können gebucht werden; die Kontaktdaten sind auf der Internetseite hinterlegt. 

Buntsandstein-Erlebnisweg 
Gemeinsam mit dem LEADER-Koordinator für Unterfranken, Daniel Pascal Klaehre (rechts), überreichte Landrat Jens Marco Scherf (zweiter von rechts) an Bürgermeister Andreas Freiburg (zweiter von links) und Projektkoordinator Peter Mayer Plaketten, die auf die finanzielle Förderung der Buntsandsteinprojekte Erlebnisweg und Ausstellung aus EU- und Freistaatsmitteln hinweisen. Foto: Winfried Zang 
Buntsandstein-Erlebnisweg1 
Dieser Besuch lohnt sich: In der ehemaligen Kirche in Collenberg-Reistenhausen erfahren Besucher*innen alles über die lange Historie der Buntsandsteingewinnung und Buntsandsteinverarbeitung. Foto: Winfried Zang

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Original Quelle by Wertheim24.de

Bildergalerie 196.Michaelismesse Wertheim – Tag der Firmen , Donnerstag 05.10.2017

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