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Wie pflanzt man einen Obstbaumsetzling fachgerecht? Die Antwort auf diese Frage gab es bei einem kostenlosen Workshop des Landschaftspflegeverbands (LPV) am Freitag in Elsenfeld. Auf einer Streuobstfläche zeigte LPV-Geschäftsführer Manfred Knippel mit Unterstützung von Streuobstberaterin Linda Sedelmayer, was es zu beachten gilt.

Der erstmals angebotene Workshop fand im Rahmen der alljährlichen Obstbaumpflanzaktion des Landschaftspflegeverbands statt. Diese Pflanzaktion ermöglicht es Gemeinden und Privatleuten seit 2018, dank eines Förderprogramms über den LPV kostengünstig an Streuobst-Hochstämme aus einer Baumschule zu kommen. Über 250 Obstbäume wurden am Freitagvormittag ausgegeben, am Nachmittag verfolgten 20 Interessierte Manfred Knippels Ausführungen, wie man einen Streuobstbaum pflanzt. Gemeinsam mit der Streuobstberaterin zeigte er am Beispiel eines Apfelbaumhochstamms, welche Vorbereitungen es braucht, wie das Pflanzen funktioniert und wie man den Baum fachgerecht schneidet.

Vor dem Pflanzen muss demnach auf ausreichenden Abstand zu Nachbarbäumen geachtet werden. Zwölf bis 15 Meter sollten es schon sein, erklärte Knippel, auch sollten vier bis fünf Meter Abstand zu einem eventuell dort verlaufenden Weg eingehalten werden. Ein neuer Apfelbaum solle nicht an der Stelle eines entfernten Apfelbaums gepflanzt werden, stattdessen soll man lieber eine Kirsche oder Zwetschge nehmen. Der Standort dürfe nicht zu trocken und müsse von einer artenreichen Wiese umgeben sein, die mindestens einmal im Jahr gemäht wird.
Empfehlenswert sei der Einbau eines Wühlmauskorbs, damit den jungen Baumwurzeln nicht gleich zu Beginn des Wachstums von Wühlmäusen der Garaus gemacht wird, sagte Knippel. Engerlinge, die beim Ausheben des Pflanzlochs entdeckt werden, sollten entfernt werden. Keinesfalls sollte man Pferdemist als Dünger zugeben, denn der sei zu scharf. Eingemischter reifer Kompost oder Urgesteinsmehl dagegen würden dem Baum guttun.

Die Veredlungsstelle des neuen Baums müsse oberhalb des Bodens liegen, nach Schließen des Erdlochs sei die Stabilisierung des Baums mit einem zur Hauptwindrichtung hin ausgerichteten Pfahl wichtig. Eine Handbreit Abstand sei zwischen Stamm und Pfahl einzuhalten, ein breiter Strick sorge für Stabilität.

Knippel empfahl, dem Baum einen Weißanstrich zu verpassen: Der schützt zum einen vor Insekten, zum anderen verhindert er im Winter Frostrisse bei Sonneneinstrahlung. Wenn der Baum eingepflanzt ist, sei das Anbringen eines Verbissschutzes ratsam, damit nicht Rehe oder Weidetiere am jungen Baum nagen.

„Gießen ist das A und O“, gab Knippel seinen Zuschauenden mit auf den Weg. Nach dem Einpflanzen sei man mit 20 bis 30 Liter gut beraten, in heißen Sommern dagegen brauche man ab und zu schon einmal 100 Liter. Eine gute Investition seien Wassersäcke, die ihre 70 Liter Inhalt gleichmäßig in den Untergrund leiten. Da bereits die Monate März und April zunehmend trocken sind, bat Knippel die Obstbauern, bereits im Frühjahr ausreichend zu bewässern. Die Baumscheibe solle man von Bewuchs freihalten, riet Knippel und ging dazu über, den eingesetzten Baum zu schneiden. Dabei kommt es darauf an, drei bis vier Leitäste zu identifizieren und diese etwa gleichlang zu schneiden – immer oberhalb der Knospen. Den Leittrieb in der Mitte müsse man ebenfalls über einer Knospe kappen. Die Schnitte tragen dazu bei, dass der Baum gleichmäßig wächst.

Interessenten an der nächsten Pflanzaktion im Jahr 2023 können sich bereits jetzt an den Landschaftspflegeverband wenden. Informationen dazu gibt es im Internet unter www.lpv-miltenberg.de/projekte/streuobst/obstbaumpflanzaktion sowie bei Geschäftsführer Manfred Knippel, Telefon: 06022 6538725, E-Mail: manfred.knippel@lpv-miltenberg.de

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20 Interessierte verfolgten beim Workshop des Landschaftspflegeverbands Miltenberg, wie man einen Obstbaum-Hochstamm fachgerecht einpflanzt. Foto: Winfried Zang

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Mit einer Pfahlramme sorgt Manfred Knippel dafür, dass der neu gepflanzte Obstbaum stabil steht. Foto: Winfried Zang

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Original Quelle by Wertheim24.de

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