Luftaustritt im Lehrter Bach: Auftaktgespräch der Expertenrunde

Luftaustritt im Lehrter Bach: Auftaktgespräch der Expertenrunde

Luftaustritt im Lehrter Bach: Auftaktgespräch der Expertenrunde

In dieser Woche hat sich eine Expertenrunde aus Vertretern der Stadt Lehrte, der K+S Minerals and Agriculture GmbH Inaktive Werke (K+S IW) und des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) gebildet. Ziel ist es, den weiteren Umgang mit dem Thema Luftaustritt im Lehrter Bach festzulegen. Bislang ist noch nicht geklärt, wieso dort Luft zutage tritt. Jedoch ist ein Zusammenhang mit dem stillgelegten und inzwischen nahezu vollständig gefluteten Bergwerk Bergmannssegen-Hugo nicht auszuschließen. Daher sind K+S IW und das LBEG an der Ursachenforschung beteiligt. Das wichtigste Ergebnis der bisherigen Untersuchungen und Messungen: Das austretende Luftgemisch ist absolut unschädlich, von ihm geht keine Gefahr für Mensch und Umwelt aus.

Passanten hatten Anfang November das Sprudeln im Lehrter Bach im Bereich der Straße Köhlerheide entdeckt. Da sich unter dem Bereich geflutete Grubenbaue des Bergwerks Bergmannssegen-Hugo befinden, wandte sich die Stadt Lehrte an das LBEG als zuständige Aufsichtsbehörde sowie an K+S IW, um klären zu lassen, ob ein Zusammenhang besteht. Das Unternehmen nahm daraufhin weitere Analysen der austretenden Luft, des Wassers und des umliegenden Bodens vor.

Bei der ersten Sitzung der Expertenrunde am Mittwoch wurden nun die bislang vorliegenden Ergebnisse besprochen. Zwar sprechen Anteile von Kohlendioxid und Stickstoff gegen direkt aus dem Bergwerk austretende Luft. Jedoch lässt sich nicht ausschließen, dass sich bei der Flutung in höher liegenden Bereichen des Grubengebäudes Restluft gesammelt hat, die eine Wegsamkeit an die Oberfläche gefunden hat.

Die Expertenrunde verständigte sich darauf, dass ein großflächiges Monitoring aufgenommen werden soll, um die weitere Entwicklung der Luftaustritte zu überwachen und Daten für die Ursachenforschung zu erhalten. Dabei soll unter anderem anhand von Grundwassermessstellen beobachtet werden, ob sich die Grenze zwischen Salz- und Süßwasser verändert hat. Außerdem sollen weiter regelmäßig Proben des Luftgemisches genommen und analysiert werden. Zudem werten die Experten für Verwahrung, Geologie, Gebirgsmechanik, Hydrogeologie und Markscheidewesen die vorliegenden Messergebnisse aus, um mögliche Senkungen festzustellen und Vorstellungen zu den hydrogeologischen Verhältnissen über dem Bergwerk zu entwickeln und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu empfehlen. Diese sollen bei der nächsten Sitzung der Expertenrunde Anfang März diskutiert werden.

Weitere Infos:

Das Kalibergwerk Bergmannssegen-Hugo wurde ab 1908 aufgefahren und 1994 stillgelegt. Seit 1998 wird es nach den Vorgaben des Bundesberggesetzes geflutet, um Auswirkungen auf die Tagesoberfläche – wie zum Beispiel Senkungen – so weit wie möglich zu vermeiden. Die Flutung ist inzwischen nahezu abgeschlossen.

In sogenannten Oberwerksbauen (das sind Grubenbaue, die höher liegen als die Strecke, die sie mit dem an die Tagesoberfläche führenden Schacht verbindet) können sich im Zuge der Flutung Luftblasen bilden. Eine eigens eingebaute Entlüftungsleitung soll dem entgegenwirken.

Original Quelle Niedersachsen.de

Bilder Pixabay / Original Quelle

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