Main-Tauber-Kreis: Landratswechsel nach 16 Jahren vollzogen – Christoph Schauder mit ganzer Kraft und Energie

Landrat Frank: Sehr gute Bilanz mit „Ideenküche auf Hochtouren“

Regierungspräsident Wolfgang Reimer ließ bei der Verabschiedung von Landrat Frank dessen beide Amtszeiten Revue passieren. Mehrere Krisen hätten bewältigt werden müssen, die Finanzkrise 2008/2009, die Flüchtlingswelle 2015 und die Corona-Pandemie seit dem Frühjahr 2020. Vieles sei erreicht worden auf den Feldern Gesundheit, Bildung, Verkehrsinfrastruktur, Kreisstraßen, Radwege, Klimaschutz und Landschaftspflege. Die Liste der erledigten Punkte sei lang. Dabei habe Landrat Frank mit Maß und Mitte agiert. „Sein Humor hat ihm oft geholfen, unterschiedliche Interessen zusammenzuführen“, sagte Regierungspräsident Reimer. Er sprach den Dank und die Anerkennung der Landesregierung und des Regierungspräsidiums aus.

Videobotschaft von Innenminister Thomas Strobl

Dass Landrat Frank die anstehenden Aufgaben auch im Krisenmodus „bravourös gemeistert“ habe, stellte Innenminister Thomas Strobl per Videobotschaft fest. Er betonte, dass die Kommunen das Rückgrat des Landes seien und die Subsidiarität diese Gemeinschaft stark mache. Er dankte Frank für seinen Einsatz, sein Engagement und die Hinterlassenschaft eines gut bestellten Hauses.

Der Hauptgeschäftsführer des Landkreistages Baden-Württemberg, Prof. Dr. Alexis von Komorowski, ging darauf ein, wie Landrat Frank in vielen Bereichen den Wandel gestaltet habe. Besonders stellte er seinen Einsatz für den Breitbandausbau und die Beruflichen Schulen heraus. In den Gremien des Landkreistages werde man Landrat Frank aufgrund seiner Herzenswärme, Freundlichkeit und Zugewandtheit sowie seiner pointierten Stellungnahmen vermissen.

Oberbürgermeister Udo Glatthaar leitete die gesamte Sitzung als stellvertretender Vorsitzender des Kreistages. Er sprach von einer sehr guten Bilanz. Landrat Frank könne stolz sein auf das Erreichte, wobei dessen „Ideenküche stets auf Hochtouren“ gelaufen sei. In der Folge habe Frank mit Kreistag und Verwaltung oft über die von ihm „als richtig erkannten Ziele ringen“ müssen und sei öfter als ungeduldig empfunden worden. Franks Bau- und Gestaltungswillen sei fast unzähmbar gewesen, und er habe dabei immer die große Linie im Blick gehabt. Der Kreistag hingegen habe stärker auf die finanzpolitischen Grenzen des Machbaren geachtet. Frank gehe auf die Menschen zu und begegne jeder und jedem auf Augenhöhe. Er verfüge über ein ansteckendes Lachen und sei einfach „ein netter Kerl“. Dabei habe der Landrat stets an die große Linie gedacht. Zudem habe der scheidende Landrat auch eine neue Art der Zusammenarbeit etabliert, zum Beispiel durch die Einführung der regelmäßigen Besprechungen mit den Fraktionsvorsitzenden.

Landrat Frank selbst dankte für die „wunderbare Verabschiedung“. Der Beruf des Landrats sei für ihn der schönste gleich nach dem Amt des Papstes. Es freue ihn sehr, dass der Main-Tauber-Kreis nach dem Ende seiner beiden Amtszeiten im Benchmark sehr gut dastehe. „Ich konnte es vielleicht nicht allen Recht machen. Aber es war stets mein Ziel, dass wir nicht im Keller kicken, sondern in der Champions League spielen“, sagte Landrat Frank. Zum Erfolg hätten der gesamte Kreistag und alle Mitarbeitenden der Verwaltung ihren Beitrag geleistet. Stets habe ein guter, kollegialer Geist geherrscht. Besonderen Dank richtete er, außer an sein Team, auch an seine Ehefrau Christine, „den Glücksfall meines Lebens“.

Oberbürgermeister Udo Glatthaar überreichte das Geschenk der Kreistagsfraktionen. Die Geschenke des Landratsamtes, der Dezernentinnen und Dezernenten sowie des engsten Mitarbeiterstabs übergaben Büroleiter Markus Moll und der Persönliche Referent Frank Mittnacht. Zu den Gaben gehörte eine 40-seitige Sonderausgabe der Mitarbeiterzeitung, welche die wesentlichen Meilensteine der vergangenen 16 Jahre zusammenfasst. Sie kann unter www.main-tauber-kreis.de/sonderausgabe abgerufen werden.

Video-Abschiedsworte für Landrat Frank

Schließlich richteten unter anderem die Fraktionsvorsitzenden des Kreistags, der Landrat des Partnerlandkreises Bautzen, Bundes- und Landtagsabgeordnete sowie der Personalratsvorsitzende Peter Ebert per Video ihre Abschiedsworte an Landrat Frank.

Christoph Schauder: Mit ganzer Kraft und Energie für den Landkreis

Bei der Vereidigung und Verpflichtung von Christoph Schauder zum neuen Landrat würdigte Regierungspräsident Wolfgang Reimer dessen Kompetenz, Qualifikation und Erfahrung. Diese Qualitäten hätten Schauder zu einer „steilen Karriere“ verholfen, „die man so schnell nicht wiederfindet“. Reimer bot eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium an.

Christoph Schauder selbst erklärte, dass der Main-Tauber-Kreis ausgezeichnet dastehe und er somit als neuer Landrat auf einem guten Fundament aufbauen könne. Nach einer zehnjährigen beruflichen Reise quer durch Baden-Württemberg seien seine Frau Kathrin und er „angekommen in einem absolut liebens- und lebenswerten Landkreis“. Er wolle sich mit ganzer Kraft und Energie dafür einsetzen, den Landkreis kreativ voranzubringen. Dabei stelle er die kommenden acht Jahre unter das Motto Philip Rosenthals „Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.“

Bundesverdienstkreuz an Jörg Hasenbusch überreicht

Die Übergabe des Bundesverdienstkreuzes zu Beginn der Veranstaltung hatte Landrat Reinhard Frank übernommen – im Namen von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier und im Auftrag von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Wie Landrat Frank erklärte, wurde mit der Ehrung zum einen die berufliche Lebensleistung Jörg Hasenbuschs gewürdigt, der unter anderem 27 Jahre lang Erster Landesbeamter im Landratsamt Main-Tauber-Kreis war, ehe er 2008 in den Ruhestand verabschiedet wurde. Zum anderen wird in der Ordensbegründung das ehrenamtliche Engagement von Jörg Hasenbusch herausgestellt. Dieser war zehn Jahre lang Vorsitzender des TSV Tauberbischofsheim und ist heute dessen Ehrenvorsitzender. Seit dem Jahr 2011 setzt Hasenbusch sich als Erster Vorsitzender der Lebenshilfe Main-Tauber-Kreis erfolgreich für die Inklusion und die Stärkung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben ein. Sein weiteres ehrenamtliches Engagement galt unter anderem der Jeunesses Musicales Deutschland, dem Kreisjugend- und dem Kreisjugendblasorchester sowie dem Kloster Bronnbach. Landrat Frank würdigte seinen früheren Stellvertreter Hasenbusch als „Helden im Hintergrund“ und „Vorbild für unsere Gesellschaft“.

Jörg Hasenbusch selbst erklärte, es sei sein großer Wunsch, dass Menschen mit Behinderung tatsächlich gleichberechtigt an der Gesellschaft teilnehmen können. Es sei ihm eine besondere Freude, die Ehrung im Rahmen einer Kreistagssitzung und aus den Händen von Landrat Frank zu erhalten. Er dankte auch seiner Ehefrau, die ihn immer bei seiner ehrenamtlichen Arbeit aktiv unterstützt habe.

Corona-konforme Gestaltung

Um die Veranstaltung so Corona-konform wie möglich zu gestalten, wurde die Kreistagssitzung im größten verfügbaren Raum – der Wandelhalle –, aber zugleich mit einer auf das absolute Minimum begrenzten Gästeliste abgehalten. So konnten großzügige Abstände eingehalten werden. Es bestand FFP II-Maskenpflicht. Die musikalische Umrahmung durch Frank Mittnacht und den Intendanten der Tauberphilharmonie, Johannes Mnich, erfolgte durch zuvor aufgezeichnete Videoeinspielungen.

Fotogalerie

Original Quelle by Wertheim24.de

Bildergalerie 196.Michaelismesse Wertheim – Tag der Firmen , Donnerstag 05.10.2017

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