Rechtsprechung | Nds. Landesjustizportal – Dokument: VG Stade 1. Kammer | 1 A 1451/17 | Urteil | Unions- und verfassungsrechtliche Anforderungen an die Nichterteilung eines Ausländerjagdscheins

Rechtsprechung | Nds. Landesjustizportal – Dokument: VG Stade 1. Kammer | 1 A 1451/17 | Urteil | Unions- und verfassungsrechtliche Anforderungen an die Nichterteilung eines Ausländerjagdscheins

Dies steht im Einklang mit der Rechtsprechung des EuGH zu möglichen Beschränkungen der Freizügigkeit. Keine der bislang vom EuGH entschiedenen Fallkonstellationen lässt für den hier zu entscheidenden Fall erkennen, dass von einer Beschränkung des Freizügigkeitsrechts auszugehen ist. Denn der EuGH ist von einer Betroffenheit des Freizügigkeitsrechts unter anderem in Fällen ausgegangen, welche die Voraussetzungen für die Sprache in einem Strafverfahren (vgl. EuGH, Urteil vom 24. November 1998, Rs. C-274/96, EU:C:1998:563, Rn. 13 ff., curia.europa.eu – Bickel und Franz), für den Zugang zur Schul- und Hochschulbildung (zur Schulbildung: vgl. EuGH, Urteil vom 11. Juli 2002, Rs. C-224/98, EU:C:2002:432, Rn. 29 ff. – D’Hoop; Urteil vom 15. März 2005, Rs. C-209/03, EU:C:2005:169, Rn. 35 – Bidar; zum Studium vgl.: EuGH, Urteil vom 20. September 2001, Rs. C-184/99, EU:C:2001:458, Rn. 35 ff. – Grzelczyk; Urteil vom 23. Oktober 2007, verb. Rs. C-11/06 und C-12/06, Rn. 30 – Morgan und Bucher; Urteil vom 18. November 2008, Rs. C-158/07, EU:C:2008:630, Rn. 52 ff. – Förster; Urteil vom 13. April 2010, Rs. C-73/08, EU:C:2010:181, Rn. 32 ff. – Bressol; Urteil vom 4. Oktober 2012, Rs. C-75/11, EU:C:2012:605, Rn. 41 – Kommission / Österreich; Urteil vom 18. Juli 2013, verb. Rs. C-523/11 und C-585/11, EU:C:2013:524, Rn. 31 – Prinz und Seeberger; Urteil vom 26. Februar 2015, Rs. C-359/13, EU:C:2015:118, Rn. 31 – Martens; jeweils curia.europa.eu), für die Kürzung einer Hinterbliebenenversorgung bei Umzug in einen anderen Mitgliedstaat (vgl. EuGH, Urteil vom 4. Dezember 2008, Rs. C-221/07, EU:C:2008:681, Rn. 32, curia.europa.eu – Zablocka-Weyhermüller), für die Anerkennung eines in einem anderen Mitgliedstaat eingetragenen Namens (vgl. EuGH, Urteil vom 2. Oktober 2003, Rs. C-148/02, EU:C:2003:539, Rn. 29 – Garcia Avello; EuGH, Urteil vom 14. Oktober 2008, Rs.C-353/06, EU:C:2008:559, Rn. 22 ff. – Grunkin und Paul; Urteil vom 12. Mai 2011, Rs. C-391/09, EU:C:2011:291, Rn. 63 ff. – Runevič-Vardyn und Wardyn; Urteil vom 2. Juni 2016, Rs. C-438/14, EU:C:2016:401, Rn. 32 f. – Bogendorff von Wolffersdorff; Urteil vom 8. Juni 2017, Rs. C-541/15, EU:C:2017:432, Rn. 35 ff. – Freitag; jeweils curia.europa.eu), für die Gewährung eines Aufenthaltsrechts für einen mit einem Unionsbürger verheirateten Drittstaatsangehörigen (vgl. EuGH, Urteil vom 5. Juni 2018, Rs. C-673/16, EU:C:2018:385, Rn. 39 f., curia.europa.eu – Coman u.a.) oder für Auslieferungsersuchen (vgl. EuGH, Urteil vom 6. September 2016, Rs. C-182/15, EU:C:2016:630, Rn. 30 ff. – Petruhhin; Urteil vom 10. April 2018, Rs. C-191/16, EU:C:2018:222, Rn. 33 ff. – Pisciotti; Urteil vom 17. Dezember 2020, Rs. C-398/19, EU:C:2020:1032, Rn. 27 ff. – Generalstaatsanwaltschaft Berlin (Extradition vers l’Ukraine); jeweils curia.europa.eu) betrafen. Weder die in diesen Fällen aufgezeigten noch vergleichbare erhebliche Nachteile sind – wie zuvor ausgeführt – für den Kläger ersichtlich.

Original Quelle Niedersachsen.de

Bilder Pixabay / Original Quelle

Vermisst: Rebecca Reusch – Wer hat die 15-Jährige zuletzt gesehen oder kann Hinweise geben?

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen