„Rhein-Neckar-Zeitung“ (Heidelberg) über die Anschlagsserie in Israel

Rhein-Neckar-Zeitung

Heidelberg (ots)

Es ist ein tragischer Kreislauf, der im Nahen Osten bereits häufiger zu beobachten war: Gewalt wird bewusst mit dem Ziel eingesetzt, Gegengewalt zu erzeugen. Dies geschieht meist dann, wenn sich eine Annäherung zwischen Israel und den Palästinensern oder seinen arabischen Nachbarn andeutet – wie es etwa am Montag beim Treffen der Außenminister Israels, der USA und vier arabischer Staaten in der Negev-Wüste der Fall war. Denn militante Gruppierungen wie die Al-Aksa-Brigaden, die sich zum jüngsten Anschlag nahe Tel Aviv bekannt haben, ziehen ihren Einfluss und ihre Anziehungskraft auf junge „Rekruten“ allein aus dem Hass der Palästinenser auf die Israelis – basierend auf dem Gefühl der Ohnmacht, das die Repression durch israelische Sicherheitskräfte bei ihnen auslöst. Die Acht-Parteien-Koalition von Ministerpräsident Naftali Bennett steckt nun in einer Zwickmühle. Denn sie kann es sich nicht erlauben, die neue Terrorwelle einfach ungesühnt hinzunehmen, um nicht als schwach dazustehen und wiederum bei der israelischen Bevölkerung ein Gefühl der Schutzlosigkeit hervorzurufen. Gegen die militanten Palästinenser entschlossen vorzugehen, ohne dadurch eine neue Spirale der Gewalt in Gang zu setzen, kommt aber einer Quadratur des Kreises gleich – zumal die Gegenseite alles daran setzen wird, damit der Konflikt am Köcheln bleibt.

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