Rufe nach Verschiebung von Corona-Lockerungen

Menschen mit Maske, über dts Nachrichtenagentur


Foto: Menschen mit Maske, über dts Nachrichtenagentur

Hannover (dts Nachrichtenagentur) – Angesichts steigender Corona-Zahlen gibt es Rufe, die anstehenden Lockerungen zu verschieben. „Ich stehe ausgesprochen ratlos vor den Beschlüssen der Bundesregierung, am 20. März alle effektiven Maßnahmen der Pandemiebekämpfung fallen zu lassen“, sagte die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Martina Wenker, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Man habe ein Allzeithoch und vor allem täglich weiter steigende Inzidenzen. „Die Öffnungspläne müssen verschoben werden.“ Nach Ansicht Wenkers müssen mindestens die allgemeine Maskenpflicht und die derzeit bestehenden Regelungen weiter gelten, aber auch zusätzliche Verschärfungen dürften nicht ausgeschlossen werden. „Wenn die Zahlen noch weiter steigen, die Kliniken an die Belastungsgrenze gelangen und wir weitere Personalausfälle in der Patientenversorgung zu beklagen haben, dann sehe ich uns wieder in eine prekäre Situation kommen.“

Und dann müsste man auch wieder zu schärferen Maßnahmen greifen. „Wir können doch nicht eine steigende Krankheitslast und immer mehr Todesfälle in Kauf nehmen, nur weil wir uns ein Datum gesetzt haben“, so Wenker. „Das wäre geradezu verantwortungslos.“ Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kritisierte die Corona-Strategie der Bundesregierung.

Der Entwurf der Ampel zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes habe echte Lücken und Schwächen, sagte der CSU-Chef der „Bild am Sonntag“. Im Grunde gebe es keine echten Schutzmaßnahmen mehr. „Damit stehen wir im Herbst neuen Mutationen schutz- und wehrlos gegenüber.“ So sei das weitgehende Weglassen der Maske verfrüht und könne zum Beispiel in Schulen rasch zu einer sogenannten Durchseuchung führen.

Hart ins Gericht ging Söder auch mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). „Der Bundesgesundheitsminister rechnet mit neuen Wellen und die Ampel schafft gleichzeitig alle Maßnahmen ab. Logisch ist das nicht mehr.“

dts Nachrichtenagentur

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