Saarland – Aktuelle Meldungen – Anonyme Spurensicherung saarlandweit möglich

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Saarland – Aktuelle Meldungen – Anonyme Spurensicherung saarlandweit möglich


| Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
| Kinder

Etwa 35 bis 40 Prozent aller Frauen in Deutschland erleben im Laufe ihres Lebens körperliche oder sexualisierte Gewalt. Ein hohes Maß an Scham und Angst erschwert den Betroffenen den Weg zur Gesundheitsversorgung, zur Fachberatung und insbesondere zu den Strafverfolgungsbehörden.

„Mit der vertraulichen Spurensicherung und der damit verbundenen medizinischen Soforthilfe gibt es im Saarland bereits seit sieben Jahren ein Hilfeangebot, das Opfern sexueller Gewalt landesweit einen besseren Zugang zu medizinischer und psychosozialer Hilfe ermöglicht. Das kostenlose Angebot ist flächendeckend in 15 Einrichtungen verfügbar – selbstverständlich absolut vertraulich. Die seit Jahren konstante Inanspruchnahme des Angebots zeigt uns, wie wichtig es ist, die Öffentlichkeit über die vertrauliche Spurensicherung zu informieren. Außerdem wollen wir Betroffene dazu ermutigen, die vertrauliche Soforthilfe und Beratung ohne Scham oder Scheu in Anspruch zu nehmen“, erklärt Sozialministerin Monika Bachmann.

Wesentliche Ziele der Vertraulichen Spurensicherung sind die Verbesserung der Inanspruchnahme bestehender Hilfeangebote und der medizinischen Versorgung der Betroffenen Opfer sexueller Gewalt. Das Projekt leistet gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Strafverfolgung, wenn die betroffene Person sich im Nachhinein für eine Anzeige bei der Polizei entscheidet. Erst Ende November startete das Sozialministerium eine landesweite Informationskampagne zur Vertraulichen Spurensicherung nach sexueller Gewalt. Bis Ende Januar wurde in 120 Bussen landesweit mit einem kurzen Trailer im Fahrgast-TV über die Möglichkeit und das Angebot der Vertraulichen Spurensicherung im Saarland informiert.

„Die Erfahrungen unserer Fachberatungsstellen zeigen, dass nur etwa fünf Prozent der Frauen, die vergewaltigt wurden, dies auch bei der Polizei anzeigen. Die meisten Betroffenen stehen unmittelbar nach der Tat unter Schock und sehen sich nicht in der Lage, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Viele bleiben – auch weil sie befürchten, dass eine andere Person über ihren Kopf hinweg eine Anzeige erstattet – medizinisch unversorgt und nehmen keine Hilfe in Anspruch. Betroffene erhalten durch die anonyme Spurensicherung die Möglichkeit Gewaltspuren zunächst ohne Anzeige vertraulich und gerichtsfest dokumentieren und kostenlos für zunächst 10 Jahre aufbewahren zu lassen. So können die Betroffenen in Ruhe und sorgfältig abwägen, ob und wenn ja wann eine Anzeigenerstattung für sie in Frage kommt“, betont Bachmann abschließend.

Hintergrundinformationen

Etwa 35 bis 40 Prozent aller Frauen in Deutschland erleben im Laufe ihres Lebens körperliche oder sexualisierte Gewalt. Ein hohes Maß an Scham und Angst erschwert den Betroffenen den Weg zur Gesundheitsversorgung, zur Fachberatung und insbesondere zu den Strafverfolgungsbehörden.

Angeboten wird die Vertrauliche Spurensicherung im Saarland – dezentral in allen Landkreisen –  in sechs ausgewählten Kliniken und neun gynäkologischen Facharztpraxen. Unter der Telefonnummer (0681) 844 944 und im Internet unter www.spuren-sichern.de erfahren Hilfesuchende rund um die Uhr, wo das vertrauliche Hilfeangebot in Anspruch genommen werden kann.

Medienansprechpartner

Manuel Kerber
Pressesprecher

Franz-Josef-Röder-Straße 23
66119 Saarbrücken

Original Quelle Saarland.de

Bilder Pixabay / Original Quelle

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