Vorrang für den Radverkehr bei künftigen Planungen

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Gemeinderat fasst Grundsatzbeschluss mit breiter Mehrheit

Der Radverkehr soll bei künftigen Verkehrsplanungen in den Stadtteilen Vorrang haben. Foto: Stadt Wertheim


Von einer „grundlegend veränderten Betrachtung des Radverkehrs“ sprach Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez am Montag in der Sitzung des Gemeinderates. In einem Grundsatzbeschluss, den das Gremium nach ausgiebiger Diskussion mit großer Mehrheit fasste, wurde festgelegt: Bei künftigen Verkehrsplanungen in den Stadtteilen, insbesondere bei Sanierung und Neubau, soll dem Radverkehr Vorrang gegenüber dem motorisierten Individualverkehr eingeräumt werden. Das Thema war zuvor im Bau- und Umweltausschuss eingehend vorberaten worden.



Bestandteil des Beschlusses ist außerdem, dass von 2022 bis 2027 jährlich 50.000 Euro in den Haushalt eingestellt und damit Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs finanziert werden sollen. Die Auswahl aus einem Katalog mit mehr als 70 Vorschlägen soll eine Arbeitsgruppe treffen, der Vertreter der Gemeinderatsfraktionen, des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und der Verwaltung sowie – abhängig vom Standort – Vertreter der Innenstadt, der Stadtteile und Ortschaften angehören. Geht es um den Bau von neuen Radwegen, entscheidet darüber der Gemeinderat im Rahmen des jeweiligen Investitionsprogrammes.



Die Stadtverwaltung wurde zudem beauftragt, eine Machbarkeitsstudie für den Bau eines Radweges zwischen Bestenheid und dem Wartberg zu erstellen und dafür 40.000 Euro im Etat 2023 vorzusehen. Dieser Beschlussteil wurde durch den Vorbehalt ergänzt, dass er umgesetzt werden soll, sofern es für die Vorplanung eine Landesförderung in Höhe von 50 Prozent gibt.



Im Juni 2020 hatte sich der Gemeinderat ausführlich mit einem Radverkehrskonzept befasst, das vom Ingenieurbüro Brilon Bondzio Weiser erstellt worden war und eine ausführliche Problemanalyse enthielt. „Wertheim hat tolle touristische Fahrradwege. Aber im Alltagsradverkehr sind wir nicht auf der Höhe der Zeit, hier ist Potenzial nach oben vorhanden“, bekräftigte Oberbürgermeister Herrera Torrez die Ergebnisse. Den auf der Analyse basierenden Maßnahmenkatalog, der nun vorgelegt wurde, nannte er „einen echten Meilenstein für die Große Kreisstadt Wertheim“ und eine „sehr, sehr große Chance“, den Fahrradverkehr vor allem für die Wertheimerinnen und Wertheimer attraktiver zu machen.



Es gebe viel zu tun, dabei müsse man aufpassen, sich nicht im „Klein-Klein“ zu verheddern. „Wir müssen immer das Gesamtgebilde im Auge behalten“, sagte der OB. Er konnte zudem darauf verweisen, dass das Vorhaben vom ADFC grundsätzlich begrüßt und als positives Signal gewertet wird. „Wir sind damit auf einem guten Weg“, zeigte sich Herrera Torrez überzeugt. Man könne immer noch mehr tun, dies sei aber, neben den Finanzen, auch abhängig von den personellen Kapazitäten. Fachbereichsleiter Armin Dattler erläuterte, dass die Erstellung einer Machbarkeitsstudie vom Land mit bis zu 50 Prozent, der Neubau von Radwegen mit 60 Prozent, im Idealfall sogar bis zu 90 Prozent gefördert werden könnten.



Die Frage laute nicht, ob man sich das leisten könne, sondern ob man sich das leisten wolle. „Wie wichtig ist dem Gemeinderat das Thema Radwege?“, so der OB. Dies sei genau die Abwägung, die getroffen werden müsse. Der von der Verwaltung vorgelegte und vom Gemeinderat ergänzte Beschlussvorschlag wurde schließlich bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen angenommen.

Quelle : Wertheim.de

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