„Der Dirigent der Weltstadt – Martin Wagner und das Neue Berlin“ Ausstellungseröffnung im Rathaus Neukölln
Donnerstag, 8. September 2022, 19:00 Uhr
Rathaus Neukölln, Foyer in der 1. Etage,
Karl-Marx-Straße 83, 12043 Berlin
Ausstellung bis 07.10.2022
Zur Eröffnung sprechen:
- Karin Korte, Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport
- Reinhard Wenzel, Geschäftsführer des August Bebel Instituts, Projektleiter der Ausstellung
- Henning Holsten, Historiker und Kurator
Die Ausstellung, konzipiert im Berliner Jubiläumsjahr “100 Jahre Groß-Berlin 1920-2020“, fokussiert auf das Werk des Berliner Stadtbaurats Martin Wagner, seine Planungsvisionen und deren praktische Umsetzung. Sie wird jetzt ein letztes Mal gezeigt, diesmal im Rathaus Neukölln. Der Bezirk, in dem auch der Martin-Wagner-Ring liegt, hat eine besondere Beziehung zum ehemaligen Stadtbaurat Berlins. Die Britzer Hufeisensiedlung gilt als wichtigste Siedlung, die er initiierte. Der U-Bahnhof Hermannplatz und das Karstadt-Gebäude sind Teil seiner Weltstadtplanungen. Die von ihm gegründete Wohnungsbaugesellschaft GEHAG war maßgeblich am Bau der Gropiusstadt beteiligt.
Berlins Aufbruch in die Moderne in den zwanziger Jahren ist eng mit Martin Wagner verbunden. Unter seiner Regie sollte sich der städtebauliche Wildwuchs des Kaiserreichs in einen Zusammenklang „visionärer Harmonien“ wandeln, um der Metropole Berlin ein neues, republikanisches Gesicht zu geben. In den wenigen Jahren seiner Tätigkeit als Berliner Stadtbaurat (1926-33) hat Wagner Maßstäbe für die moderne Großstadtplanung gesetzt. Zahlreiche, das Stadtbild bis heute prägende Bauten wie die Weltkulturerbesiedlungen der Berliner Moderne, die Strandbäder am Wannsee und Müggelsee oder das Messegelände am Funkturm gehen auf seine Initiative zurück.
Mit dieser Reihe bahnbrechender Bauprojekte machte Martin Wagner – „als Dirigent der Weltstadt“ – Berlin zu einer tonangebenden Metropole, die mustergültige Lösungen für die Probleme der modernen Zukunftsstadt bot. Die Ausstellung erinnert mit 20 Tafeln an die Planungsvisionen Wagners und ihre praktische Umsetzung, abgebrochene Projekte und politische Widerstände, die seinem Ideal der rationalisierten Städteplanung entgegenwirkten. Die Frage von politischem Erfolg und Scheitern stellt sich dabei ebenso wie die nach dem Fortleben und der Aktualität seines Erbes.
„Das Neue Berlin“ wurde zum Modellfall einer neuen Baukultur und Städtebaureform. Martin Wagner beauftragte bedeutende Protagonisten der Avantgarde, wie die Architekten Bruno und Max Taut, Hans Poelzig, Peter Behrens, Walter Gropius oder Hans Scharoun zur Verwirklichung einzelner Bauprojekte aus. Gleichzeitig stellte er die Teams zusammen, die gemeinsam an den innovativen Berliner Großsiedlungen arbeiteten – fünf davon zählen
heute zum UNESCO-Welterbe.
Begleitveranstaltung zur Ausstellung:
Sa, 01. Oktober, 15–17 Uhr
Stadtrundgang durch die Britzer Hufeisensiedlung
Mit: Reinhard Wenzel (Leiter des August Bebel Instituts) und Gerhild Kommander (Historikerin und Kunsthistorikerin)
Die Teilnahme ist kostenlos.
Der Treffpunkt wird mit der Anmeldebestätigung bekannt gegeben.
Anmeldung unter anmeldung@august-bebel-institut.de [B80]
Original Quelle Berlin.de
Bilder Pixabay / Original Quelle
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