Lernen mit Rückenwind geht in nächste Phase: Baden-Württemberg.de
Sowohl die vorläufigen Ergebnisse von Lernstand 5 als auch die der Lernstandserhebungen VERA 3 und 8 verdeutlichen, dass der Förderfokus auf den Schülerinnen und Schülern liegen muss, denen das Lernen auch unabhängig von Corona ohnehin schwerfällt. Im Schnitt sind etwa 20 bis 25 Prozent aller Schülerinnen und Schüler besonders förderbedürftig. Dabei haben die „untersten“ fünf Prozent unter der Pandemie auch in Bezug auf ihren Lernfortschritt besonders gelitten. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass Corona Lücken gerissen hat, wenngleich diese im zweiten Corona-Schuljahr generell nicht größer geworden sind. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler besser mit dem Fernunterricht zurechtgekommen sind. Diese Lernstandserhebungen sind aber nur ein Teil der Diagnoseinstrumente zur Feststellung des pandemiebedingten Förderbedarfs. Schulen setzen insbesondere auch vor Ort etablierte Methoden unter Einbeziehung der Expertise ihrer Lehrerinnen und Lehrer ein, die ihre Schülerinnen und Schüler am besten kennen. Hierbei helfen beispielsweise schriftliche und mündliche Lernstandsfeststellungen sowie Beobachtungen der Kinder und Jugendlichen.
All diese Ergebnisse sind Grundlage für das Förderkonzept der jeweiligen Schule. Und vor allem zeigen sie: Der Ansatz von Lernen mit Rückenwind ist richtig, das Programm zielt auf diejenigen Kinder und Jugendlichen ab, bei denen die Corona-Pandemie Lücken gerissen hat.
Konkretes Beispiel: Eine Gemeinschaftsschule im Regierungsbezirk Tübingen hat zwei Unterstützungsschwerpunkte definiert, demnach den Förderbedarf angemeldet und darauf aufbauend den Förderplan angelegt:
Die Grundschülerinnen und -schüler der Klassenstufe drei, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, haben in der Sprachförderung in Zeiten des Fernunterrichts besonders gelitten. Hier nehmen nun acht Kinder an einem Förderkurs teil. Diesen bietet eine Lehramtsstudentin, die als Schulpraktikantin bereits an der Schule tätig war, nach den Herbstferien vier Unterrichtsstunden pro Woche an.Die Ergebnisse der Lernstandserhebung VERA 8 haben in Mathematik gezeigt, dass der Erwerb mathematischer Kompetenzen in Zeiten des Fernunterrichts besonders gelitten hat. Zur Vorbereitung auf die Hauptschulabschlussprüfung werden daher Schülerinnen und Schüler am Ende von Klasse neun in Mathematik gefördert. So erhalten 15 Neuntklässlerinnen und -klässler vier Förderstunden von einem Mathematik-Lehrer, der bereits im Ruhestand ist. Ein vergleichbares vierstündiges Förderangebot macht die Unterstützungskraft auch für zehn Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10, die in diesem Schuljahr den mittleren Bildungsabschluss erwerben wollen.
Original Quelle Baden-Wuerttemberg.de
Bilder Pixabay / Original Quelle
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