Osnabrück (ots)
Bundesbauministerin kündigt neues Förderprogramm zum Kauf von Bestandsimmobilien an
Geywitz: „Viele alte Häuser und wachsenden Wohnraumbedarf zusammenbringen“ – Entscheidungen „in wenigen Wochen“
Osnabrück. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat mehr Unterstützung für Familien beim Hauskauf angekündigt. „Wir haben viele alte Häuser, und wir haben einen wachsenden Bedarf an Wohnraum und an bezahlbaren Einfamilienhäusern“, sagte Geywitz im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „Um das zusammenzubringen, will ich ein neues Programm zur Förderung des Erwerbs von Bestandsimmobilien aus der Taufe heben, und zwar zusätzlich zur bestehenden Neubauförderung.“
Das Volumen stehe noch nicht fest, die Verhandlungen innerhalb der Bundesregierung liefen noch, sagte Geywitz. Sie sei aber „guten Mutes, dass es in wenigen Wochen eine Entscheidung geben wird“.
Das neue Förderprogramm könnte aus Sicht der Ministerin auch den derzeitigen Wertverfall unsanierter Häuser stoppen oder zumindest bremsen. „Wenn wir die Nachfrage nach Bestandshäusern stärken, dürfte das auch die Preise im Bestand stabilisieren“, sagte die SPD-Politikerin. „Und wenn dadurch mehr saniert wird, ist das auch ein Gewinn für Umwelt und Klima.“
Vehement trat sie Vorwürfen aus AfD und teils auch der Union entgegen, das kürzlich verabschiedete Gebäudeenergiegesetz führe zur „Enteignung“ von Besitzern älterer Immobilien, da diese an Wert verlören. „Als jemand, der aus dem Osten kommt, weiß ich sehr gut, was es bedeutet, wenn der Staat den Leuten ihren Besitz wegnimmt. Enteignung ist ein sehr hartes Wort. Die AfD gießt hier vorsätzlich Öl ins Feuer“, beklagte die SPD-Ministerin und Brandenburgerin. „Auch ohne Gebäudeenergiegesetz würde das Heizen mit Öl und Gas wegen der CO2-Bepreisung stetig und deutlich teurer, sodass moderne Heizungen eingebaut werden müssten.“ Hinzu komme, dass der Immobilienboom wegen des billigen Geldes zu Mondpreisen auch für in die Jahre gekommene Häuser geführt habe. „Der Boom ist vorbei, das ist der Hauptgrund für die sinkenden Preise.“
Rückendeckung bekam Geywitz vom Verband der Gebäudeenergieberater GIH. „Wer behauptet, das Gebäudeenergiegesetz wäre schuld an Vernichtung von Eigentumswerten, weil der Immobilienpreis gedrückt wird, liegt falsch und vereinfacht seine Argumentation schon sehr“, sagte der GIH-Bundesvorsitzende Stefan Bolln der „NOZ“. „Auch ohne Robert Habeck wollen viele Menschen CO2 einsparen, und wohl jeder will die eigenen Heizkosten senken. Auch daran wird es liegen, dass unsanierte Häuser nicht mehr so gefragt sind wie gut gedämmte Immobilien.“
Der Link zum Webartikel: www.noz.de/45501528
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