Für mehr Radverkehr in „The Länd“ – Drei Fragen an Verkehrsminister Winfried Hermann

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann eröffnete die Aktion PendlerBrezel im September 2021. Bildrechte: Initiative RadKULTUR, VM BW, Fotograf: Lukas Breusch

Stuttgart (ots)

Winfried Hermann ist seit 2011 Minister für Verkehr in Baden-Württemberg und verfolgt mit seiner Radpolitik ein ehrgeiziges Ziel: die Steigerung des Radverkehrsanteils auf landesweit 20 Prozent. Um das zu erreichen, wird die Infrastruktur ausgebaut und mit der Initiative RadKULTUR das Radfahren für die Menschen erlebbar gemacht. Im Interview erzählt Minister Hermann MdL, dem die Radverkehrsförderung auch persönlich am Herzen liegt, von seinen RadKULTUR-Highlights 2021 und was die Kampagne in zehn Jahren erreicht hat.

Herr Minister, die Initiative RadKULTUR soll das Radfahren vor Ort erlebbar machen – was waren dabei Ihre Highlights in 2021?

Das Schöne an der Initiative RadKULTUR ist ja: Sie verbindet die Menschen in Baden-Württemberg – egal, ob sie in der Stadt oder auf dem Land wohnen, ob sie täglich mit dem Rad zur Arbeit fahren oder es am Wochenende als Ausgleich nutzen. Das wird jedes Jahr beim Wettbewerb STADTRADELN sichtbar. Alle können mitmachen und gemeinsam ein Ziel verfolgen. Auch in diesem Jahr waren wir in Baden-Württemberg wieder sehr erfolgreich. Außerdem haben wir mit zahlreichen engagierten Bäckereien die Aktion PendlerBrezel landesweit umgesetzt. Ende September konnten sich alle, die morgens mit dem Fahrrad gefahren sind, bei über 550 Bäckerei-Filialen eine Gratis-Brezel abholen. Ich fahre selbst sehr gerne mit dem Rad zur Arbeit. Die PendlerBrezel als Anreiz und Wertschätzung für Radpendlerinnen und Radpendler war ein echtes Highlight. Es war schön zu sehen, wie die Menschen rund um die Aktion ins Gespräch gekommen sind.

Seit 2012 gibt es die Landesinitiative. Was hat sich in zehn Jahren RadKULTUR getan?

Eine ganze Menge! Bereits seit 2012 ist die Zusammenarbeit mit den Kommunen in Baden-Württemberg ein elementarer Bestandteil der RadKULTUR. Gemeinden, Städte und Landkreise können sich auf eine Förderung bewerben und während des Förderzeitraums von einem oder zwei Jahren gemeinsam mit der RadKULTUR die verschiedensten Aktionen und Module umsetzen. Gestartet sind wir mit zwei Förderkommunen. In diesem Jahr waren es 17 und insgesamt bereits über 40, die wir in ihrer Radverkehrskommunikation unterstützen konnten. Eine tolle Steigerung! Die Initiative RadKULTUR fördert außerdem die Aktion STADTRADELN des Klima-Bündnis e.V. Beim STADTRADELN können alle mitmachen – es wird immer beliebter und bricht jedes Jahr neue Rekorde. Dieses Jahr waren 546 Kommunen dabei – vor einigen Jahren sind wir noch mit 33 Kommunen angetreten. Die Initiative RadKULTUR übernimmt die Teilnahmegebühren für die Kommunen. Und die teilnehmenden Landkreise, Städte und Gemeinden sowie Unternehmen werden von der Servicestelle der RadKULTUR bei der Durchführung beraten und erhalten Begleit-Materialien.

Nicht zuletzt hat die RadKULTUR auch Angebote für Arbeitgeber im Land. Sie können über die Initiative RadKULTUR Module und Aktionen buchen und damit die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden stärken. Das lohnt sich für Arbeitgeber gleich doppelt. Denn regelmäßiges Radfahren hält die Mitarbeitenden fit und gesund und reduziert Krankheitstage. Neben den beliebten RadChecks und RadService-Punkten gibt es mittlerweile einige konkret auf Arbeitgeber zugeschnittene Angebote. Zum Beispiel RadBingo, ein Gewinnspiel für alle, die mit dem Rad zur Arbeit pendeln, oder RadInfo, ein Modul bestehend aus einem interaktiven Webquiz und einem Fahrsicherheitstraining für die Mitarbeitenden. Was die RadKULTUR insgesamt ausmacht, ist die Vielfalt, mit der sie die Menschen im Land motiviert, öfter aufs Rad zu steigen – und dass sie dabei vor Ort eng mit den Kommunen und Unternehmen zusammenarbeitet.

Was ist für die nächsten Jahre geplant, um den Radverkehr weiter zu fördern?

Innerhalb der RadKULTUR werden die bestehenden Aktionen und Angebote in engem Austausch mit Kommunen und Arbeitgeber ausgebaut. Im nächsten Jahr soll etwa die RadKULTUR-App starten.

Darüber hinaus ist klar: Wir alle sind dann besonders motiviert aufs Rad zu steigen, wenn die Umstände passen. Wir unterstützen als Land deswegen die Kommunen zunehmend beim Ausbau der Radinfrastruktur. Hier stehen in den nächsten Jahren hohe Investitionen an, damit durchgängige attraktive und sichere Radwegenetze entstehen. Das aktuelle Förderprogramm für kommunale Radwege enthält Gesamtinvestitionen in Höhe von 500 Millionen Euro in fünf Jahren. Auch beim Ausbau der Radschnellverbindungen in Baden-Württemberg sind wir bereits weit gekommen und wollen in den nächsten Jahren weitere Strecken und Teilstücke in Betrieb nehmen. Unser RadNETZ wird im Frühjahr 2022 vollständig beschildert sein.

Darüber hinaus wollen wir mit dem Landesprogramm „Aktiv zur Schule“, das im kommenden Jahr startet, insbesondere die Schülerinnen und Schüler in den Blick nehmen. Wir wollen sie dazu motivieren, den Schulweg selbstaktiv zurückzulegen und dafür die Rahmenbedingungen verbessern. Insgesamt bündeln wir alle Maßnahmen zum Radverkehr – Infrastruktur und Kommunikation – in unserem Gesamtkonzept, der RadSTRATEGIE. So stellen wir sicher, dass unsere vielfältigen Maßnahmen sinnvoll zusammenwirken.

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Für eine fahrradfreundliche Mobilitätskultur in Baden-Württemberg

Das Land fördert mit der Initiative RadKULTUR eine moderne und nachhaltige Mobilität – und das bereits im zehnten Jahr. Das Ziel des Ministeriums für Verkehr: Den Anteil des Radverkehrs deutlich steigern. In enger Zusammenarbeit mit Kommunen, Arbeitgebern und einem wachsenden Partnernetzwerk macht die Initiative das Fahrradfahren im Alltag zugänglich und erlebbar. Kommunikationsmaßnahmen, Veranstaltungen und weitere innovative Formate der RadKULTUR unterstreichen die Relevanz des Fahrradfahrens: Es ist gesund, zukunftsfähig – und somit eine zeitgemäße Form der Mobilität. Weitere Informationen: www.radkultur-bw.de.

Über das Klima-Bündnis und das STADTRADELN

Das Klima-Bündnis ist ein Netzwerk europäischer Kommunen in Partnerschaft mit indigenen Völkern, das lokale Antworten auf den globalen Klimawandel entwickelt. Seit 2008 dient das STADTRADELN dem Klimaschutz sowie der Radverkehrsförderung und kann weltweit von allen Kommunen an 21 zusammenhängenden Tagen vom 1. Mai bis 30. September durchgeführt werden. Mehr Informationen zum STADTRADELN finden Sie unter www.stadtradeln.de sowie www.radkultur-bw.de/stadtradeln.

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Original-Content von: Initiative RadKULTUR, übermittelt durch news aktuell

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Original Quelle Presseportal.de

 

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