Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Zahl der Lebensmittelwarnungen ist im Jahr 2021 auf einen neuen Höchststand gestiegen. Das berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben).
Bis Mitte Dezember (20. Dezember) wurden demnach bereits 225 Warnungen vor Lebensmitteln gemeldet. Das sind so viele wie nie zuvor seit Gründung des Portals „Lebensmittelwarnung“ im Jahr 2011, welches vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) betreut wird. Vor einem Jahr waren es insgesamt 214 Lebensmittelwarnungen. Die Hauptgründe für Warnungen vor Lebensmitteln sind mikrobiologische Verunreinigungen – etwa mit Bakterien wie Salmonellen (32,8 Prozent). Vor allem Fleisch, Milch und Milchprodukte seien davon betroffen, teilte das BVL den Funke-Zeitungen mit. Zweithäufigster Grund seien Fremdkörper wie Glas- oder Metallsplitter (23,5 Prozent), die in fast allen Produkten gefunden werden können. Beanstandet werden zudem unzulässige Inhaltsstoffe oder Allergene, die in Produkten nicht angegebenen werden. Am häufigsten wurden in den vergangenen Jahren Fleisch, Wild, Geflügel und deren Produkte (15 Prozent), Milch und Milchprodukte (11,7 Prozent) sowie Backwaren und Getreide (10,5 Prozent) beanstandet, aber auch Gemüse, Gewürze, Nüsse oder Schokolade.
Gefunden wurden zuletzt unter anderem Kunststoffteile in Salami, Salmonellen in geräucherter Gänsebrust, Schimmel in Hefegebäck vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums oder Listerien in Würsten. Die Zunahme der Meldungen bedeutet jedoch nicht, dass Lebensmittel in Deutschland unsicherer geworden seien, so das Bundesamt. Vielmehr stünden Unternehmen Rückrufen heutzutage weniger kritisch gegenüber. „Öffentliche Rückrufe werden inzwischen vielfach als Bestandteil eines verantwortungsvollen Managements gesehen, mit dem auch Vertrauenswürdigkeit demonstriert werden kann“, so das BVL. Durch verbesserte Analyseverfahren würden zudem bereits geringste Verunreinigungen registriert.
Neben Lebensmittel wurde auf der Internetseite des Portals in diesem Jahr auch vor 39 Bedarfsgegenstände wie Spielwaren gewarnt sowie vor sechs Kosmetikprodukten.
dts Nachrichtenagentur
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