„Hass der Vergangenheit kann überwunden werden!“ – Bayerisches Landesportal
MÜNCHEN. Beim Projekt „Reading Together“ haben sich Schülerinnen und Schüler aus Bayern und Israel intensiv über die Shoah ausgetauscht. Beteiligt waren die Zehntklässler des Katharinen-Gymnasiums Ingolstadt und des Campus Peres in Holon. Im Mittelpunkt des Projekts stand das gemeinsame Lesen des Tagebuchs des jüdischen Polen Dawid Sierakowiak, der bereits mit 19 Jahren im Ghetto Łódź gestorben ist. Heute wurden die Ergebnisse des Projekts in einer Online-Konferenz präsentiert.
Kultusminister Michael Piazolo sagte: „In dem Projekt habt Ihr Euch gemeinsam – als junge Israelis und junge Deutsche – intensiv mit den schrecklichen Taten der Nationalsozialisten und dem Leid ihrer Opfer auseinandergesetzt. Dawids Schicksal und das Schicksal der mehr als sechs Millionen Opfer der Shoah sind heute für uns Verpflichtung: Wir gehen gemeinsam gegen Hass und Antisemitismus vor. Dazu leistet Euer Projekt einen wertvollen Beitrag. Ihr habt gezeigt: Der Hass der Vergangenheit kann überwunden werden!“
Im Beisein ihrer betreuenden Lehrkräfte, von Verantwortlichen der Gedenkstätte und Ehrengästen stellten die Schülerinnen und Schüler beider Schulen in der heutigen Online-Konferenz die Ergebnisse des Projekts vor. So entstanden unter anderem ein Instagram-Account, ein interaktives digitales Buch, eine Graphic Novel und ein Podcast über das Leben von Dawid Sierakowiak.
Von Oktober 2021 bis Januar 2022 setzten sich die Schülerinnen und Schüler in festen deutsch-israelischen Kleingruppen mit dem Tagebuch von Dawid Sierakowiak auseinander. Der Jugendliche hält darin sehr eindrücklich und drastisch seine täglichen Erfahrungen fest, die er im Ghetto erlebt hat. Anhand des Tagebuchs diskutierten die Jugendlichen auch die Verantwortungen, die sich aus der Geschichte für die Erinnerungskultur in Israel und Deutschland ergeben. Hervorzuheben ist, dass das Projekt trotz der schwierigen Bedingungen durch Corona digital stattfinden konnte. Über die fachliche Auseinandersetzung hinaus sind auch private Kontakte zwischen den Schülerinnen und Schülern beispielsweise über WhatsApp entstanden.
Das Projekt wurde in Kooperation mit der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem entwickelt. Diese gilt als zentraler Ort der Erinnerung an die Shoah – in Israel, aber auch weltweit.
Die Ergebnisse des Projekts werden nun auf der Homepage der Gedenkstätte veröffentlicht.
Original Quelle Bayern.de
Bilder Pixabay / Original Quelle
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