
An der Nordsee: Ministerin im Gespräch mit Küstenfischerei
Gemeinsame Kritik am geplanten Aktionsplan der EU-Kommission
Neuharlingersiel. Die niedersächsische Fischereiministerin Miriam Staudte hat sich am heutigen Donnerstag auf eigene Initiative mit Küstenfischer*innen in Neuharlingersiel zum Gespräch getroffen. Inhaltlich ging es bei dem Austausch mit dem Landesfischereiverband Weser-Ems, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, dem Deutschen Fischerei-Verband und Vertreter*innen aus der Kommunalpolitik um den geplanten „Aktionsplan zum Schutz und zur Wiederherstellung von Meeresökosystemen für eine nachhaltige und widerstandsfähige Fischerei“ der EU-Kommission. Dieser steht wegen seines avisierten Verbots der bodenberührenden Fischerei in Schutzgebieten in der Kritik.
Fischereiministerin Miriam Staudte: „Der Aktionsplan scheint mir ein Schnellschuss zu sein. Er hätte existenzgefährdende Auswirkungen auf die Krabben- und Muschelfischerei in Niedersachsen. Diese für die Küstenregion so wichtige Branche stünde vor dem Aus. Es ist notwendig, dass nachhaltige Fangmethoden weiterhin gefördert werden – das ist nicht die Frage. Ein pauschales Verbot von Grundschleppnetzen in Schutzgebieten kann aber nicht die Lösung sein.“
Die niedersächsische Krabbenfischerei erzielt mehr als 50 Prozent ihrer Umsätze im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Krabbenfang und Muschelwerbung sind nur am Meeresgrund möglich. Grundsätzlich hängen die Auswirkungen bodenberührender Fanggeräte von der Art des Meeresbodens und der Störungsempfindlichkeit seiner Lebensgemeinschaften, der Art der Fischerei und ihrer Intensität ab. Der Meeresboden im Bereich unserer Krabbenfischerei ist geprägt von den Gezeiten und daher weniger empfindlich.
Ministerin Staudte nach dem Gespräch: „Der heutige Austausch war mir sehr wichtig. Die Krabben- und Muschelfischerinnen und -fischer haben meine volle Solidarität. Ich werde die Schilderungen aus der Praxis in weitere Gespräche mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft einbringen, insbesondere was die Verunsicherung für die junge Generation angeht, die nun zweifelt, ob sie überhaupt eine berufliche Zukunft hat. Es muss anerkannt werden, dass in der Vergangenheit schon viel für die Nachhaltigkeit getan wurde. Diese Bereitschaft der Branche darf nicht gefährdet werden. Unser Ziel ist es, dass sich der Bund bei der EU-Kommission für die Zukunft der Krabben- und Muschelfischerei im Niedersächsischen Wattenmeer einsetzt. Ohne Wenn und Aber.“
Erste Rückmeldungen aus dem Bundesministerium haben bereits deutlich gemacht, dass auch dort das pauschale Verbot skeptisch gesehen wird.
Wichtiger Austausch zum geplanten Aktionsplan der EU-Kommission: Fischereiministerin Miriam Staudte im Gespräch mit Dirk Sander, Präsident des Landesfischereiverbandes Weser-Ems.
Original Quelle Niedersachsen.de
Bilder Pixabay / Original Quelle
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