Ausstellung im Gutshaus Steglitz: „Die wahre Kunst ist immer da, wo man sie nicht erwartet“ Dubuffet, Chaissac, Soutter, Wölfli, Gill, Held – vom 16.09.2023 bis 25.02.2024

Ausstellung im Gutshaus Steglitz: „Die wahre Kunst ist immer da, wo man sie nicht erwartet“ Dubuffet, Chaissac, Soutter, Wölfli, Gill, Held – vom 16.09.2023 bis 25.02.2024

„Die wahre Kunst ist immer da, wo man sie nicht erwartet“, proklamierte Jean Dubuffet 1949. Erst sieben Jahre zuvor hatte sich der erfolgreiche Weinhändler im Alter von 41 Jahren von seinem bürgerlichen Beruf verabschiedet, um aus einer antikulturellen Haltung heraus Kunst als „eine dilettantische Zerstreuung“ zu praktizieren. In seinem künstlerischen Werk erkundete Dubuffet (1901-1985) zeitlebens Materialien, Techniken und Formen, was dazu führte, dass es durch immer neue Serien charakterisiert ist. Den roten Faden bildet die Landschaft; sie kann Natur ebenso sein wie Stadt, Gesicht, Körper oder Schauplatz. Neben der Malerei sind die Zeichnung und Grafik Dubuffets Hauptmedien. Kongenial seinen Intentionen entsprach die Lithografie, mit der er wilde Materialforschungen treiben konnte. Dubuffet ist im Gutshaus Steglitz mit 25 Werken aus seinem 40 Jahre umfassenden künstlerischen Schaffen vertreten, in dem er sich immer wieder neues Terrain erschloss.

Den Kunstbegriff der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts veränderte er nicht nur als Künstler, sondern ebenso als Theoretiker und Sammler der von ihm so bezeichneten Art brut. Ihre Definition lieferte er 1949 in dem manifestartigen Text L’art brut préferé aux arts culturels: „Wir verstehen darunter Werke von Personen, die von der künstlerischen Kultur unversehrt geblieben sind (…).“ Das Œuvre des Künstler-Poeten Gaston Chaissac (1910–1964) überrascht durch die außerkünstlerischen Materialien, zu denen Bretter, bedruckte Tapeten und vieles andere an Gefundenem und Gebrauchtem zählen. Louis Soutter (1871–1942), Cousin des Architekten Le Corbusier, produzierte in der unfreiwilligen Heimisolation bis zu seinem Tod Tausende von Zeichnungen und später auch Malereien. Das Œuvre von Adolf Wölfli (1864–1930), interniert in der psychiatrischen Klinik Waldau bei Bern, wurde von Dubuffet als Weltentwurf gewürdigt. Eine umfassende kosmische Ordnung kreierte
auch Margarethe Held (1894–1981) mit Bleistift, später mit Kohle und farbigen Pastellkreiden. Sie verstand sich als Medium wie auch die Engländerin Madge Gill ((1882–1961), die auf Geheiß eines Geistwesens zarte Tuschzeichnungen anfertigte. Die insgesamt 50 Exponate in der von Brigitte Hausmann kuratierten Ausstellung stammen aus der Sammlung Klewan.

Zur Ausstellung erscheint im Deutschen Kunstverlag ein Katalog.

Vom 16. September 2023 bis zum 25. Februar 2024
Öffnungszeiten: Mo–So von 10 bis 18 Uhr
(Schließtage: 4.10., 7.11., 5.12.2023; 2.1., 6.2.2024)
Eintritt frei
Ort: Gutshaus Steglitz (Schloßstraße 48, 12165 Berlin)

Pressekontakt:

Christine Nippe, christine.nippe@kultur-steglitz-zehlendorf.de, 030-90299-2212
Brigitte Hausmann, brigitte.hausmann@ba-sz.berlin.de, 030 90299-2381
Veranstalter: Fachbereich Kultur Steglitz-Zehlendorf
Infos: 030 90 299 2302, www.kultur-steglitz-zehlendorf.de

Original Quelle Berlin.de

Bilder Pixabay / Original Quelle

Vermisst: 3-jährige Madeleine McCANN am 03.05.2007 in Praia da Luz / Portugal – Mordverdacht – Zeugen gesucht

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