Foto: Boris Johnson, über dts Nachrichtenagentur
London (dts Nachrichtenagentur) – Der britische Premier Boris Johnson fordert nach dem Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja eine UN-Sicherung ukrainischer Nuklearanlagen. „Ein System zum Schutz dieser Anlagen, in dem Radioaktivitätswerte von internationalen Behörden wie den UN und der IAEA überwacht werden, ist äußerst wichtig“, sagte er der „Welt am Sonntag“.
Er warnte davor, dass Russlands Präsident Wladimir Putin den Krieg in der Ukraine weiter eskalieren lassen wird. „Putin wird jetzt noch härter zuschlagen, weil er keinen Weg aus der Sackgasse sieht als die Zerstörung, das In-Schutt-und-Asche-Legen von unschuldigen europäischen Städten“, sagte Johnson der „Welt am Sonntag“. Er schloss eine Flugverbotszone aus. „Die Logik ist, dass russische Flugzeuge abgeschossen werden. Und man sich damit in einer Logik der Konfrontation verfängt.“
Russland müsse zur Zusammenarbeit gebracht werden. Europa müsse an einer gemeinsamen Energiepolitik arbeiten, um keine russische Versorgung mehr zu brauchen. „Wir brauchen eine gemeinsame europäische Strategie, um von dieser Abhängigkeit wegzukommen. Ich denke, dass Bundeskanzler Olaf Scholz dem zustimmt. Es wird einen Zeitplan geben, ein Programm. Es gibt andere Quellen, in Nordamerika, Kanada und der Golfregion. Wege, gemeinsam mehr erneuerbare Energien zu erzeugen.“
Militärische Kooperation mit der Europäischen Union lehnte Johnson trotz des Ukraine-Kriegs ab. „Die NATO ist für diese Situation das Format. Sie hat Kommandostrukturen, denen sich britische Truppen unterstellen können, die sich koordinieren. Das Vereinigte Königreich würde keine Alternativen ausloten wollen zu etwas, das bereits existiert, das funktioniert und klare Linien hat.“
Johnson hob die Einheit der Europäischen Union hervor und des Vereinigten Königreichs durch Russlands Krieg. „Alle Krisen zeigen, wie es um die wahre Beziehung steht. Manchmal gehen Familien durch ein Trauma, das plötzlich die wahre Stärke und Zuneigung der Beziehung zurückbringt. Das passiert auch jetzt gerade.“
dts Nachrichtenagentur
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