Berlin (ots)
Es hatte sich bereits abgezeichnet, nun ist es klar: Der ursprüngliche Zeitplan für die Betriebsaufnahme der S-Bahn-Teilnetze Nord-Süd und Stadtbahn kann nicht gehalten werden. Das heißt auch: Fahrgäste müssen länger auf die nächste Generation an S-Bahnen und den damit versprochenen höheren Komfort und modernere Technik warten. In Zeiten der Mobilitätswende, in denen mehr Menschen vom öffentlichen Nahverkehr überzeugt werden sollen, ist das eine denkbar schlechte Nachricht.
Für die Fahrgäste ist es dann am Ende auch unerheblich, ob die Verspätung durch die Verzögerungen im laufenden Vergabeverfahren kommt, oder dadurch, dass die DB Netz AG, eines der Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, mehr Zeit als ursprünglich geplant braucht, um die Infrastruktur auf die neuen Züge vorzubereiten. Was zählt, ist das Ergebnis, und das lautet wie so häufig bei Verkehrsprojekten: Es dauert länger.
Dabei ist zu befürchten, dass Verzögerungen beim angestrebten Ausbau der Schieneninfrastruktur – wie eben in diesem Fall bei der nötigen Anbindung neuer Werkstätten an das Berliner S-Bahn-Netz – eher noch zunehmen. Deutschlandweit sollen Strecken im öffentlichen Nah- und Fernverkehr ausgebaut werden, dazu kommen notwendige Sanierungen und Modernisierungen im Bestandsnetz. Kapazitäten bei Planern wie Bauunternehmen sind aber begrenzt, und ein Ende der Lieferengpässe von diversen Materialien ist nicht absehbar.
Es nützt daher wenig, sich immer nur neue Ziele zu setzen. Vor allem müssen sich die verantwortlichen Behörden und Unternehmen so aufstellen, dass diese Ziele auch realisierbar sind. Eine Aufgabe, die das Land Berlin, aber auch Bund und Deutsche Bahn dringend lösen müssen.
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