„Die heimische Geflügelhaltung nicht aufs Spiel setzen!“ Agrarministerin Michaela Kaniber warnt vor Plänen der Ampel-Bundesregierung – Bayerisches Landesportal
Dasing, Lkr. Aichach-Friedberg – Vor einem Abwandern der Geflügelproduktion ins Ausland hat Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber dringend gewarnt. Wenn die Forderungen der Bundesregierung aus ihrem Eckpunktepapier zur Putenhaltung umgesetzt würden, wäre genau das die Folge, sagte die Ministerin am Dienstag beim Besuch eines Putenhalter-Betriebs in Dasing. „Die Eckpunkte dieses Papiers bedrohen die heimische Produktion massiv. Wenn sie umgesetzt werden, dann würde sich die Putenmast bei uns nicht mehr lohnen. Mehr Tierwohl kann nur mit den heimischen Landwirten und auf europäischer Ebene gelingen. Statt nationaler Alleingänge braucht es eine europaweit einheitliche Regelung zur Haltung von Mastputen. Denn sonst verlagern wir die Produktion nur ins Ausland, wo deutlich geringere Standards gelten“, warnte die Ministerin. Das Vorhaben des grünen Bundesministers Özdemir mache einmal mehr deutlich, dass er die Tierhaltung nicht umbauen, sondern abbauen wolle.
Dabei hat die Truthahnmast in Bayern eine lange Tradition. „Wir haben hervorragend ausgebildete Familienbetriebe, die auf Tierwohl und Tiergesundheit achten. Hier werden für unsere Verbraucherinnen und Verbraucher beste Lebensmittel produziert, die sie mit gutem Gewissen essen können. Das alles dürfen wir nicht aufs Spiel setzen“, so Kaniber. Es bestehe die Gefahr, dass viele der 900 Mastputenhalter das Handtuch werfen würden. Das Beispiel Österreich zeige, wie eine zu starke Reduzierung der Besatzdichte die heimische Produktion von Putenfleisch zum Erliegen bringe. „Dann wird Putenfleisch aus Ländern bezogen, in denen die Besatzdichte noch deutlich höher ist. Dieses importierte Tierleid und diese zusätzlichen Transportwege kann aber niemand wollen“, sagte Kaniber.
Dabei steige die Nachfrage an Geflügelfleisch in Deutschland kontinuierlich an: So habe sich der Pro-Kopf-Konsum von 7,3 Kilo im Jahr 1991 auf 13,1 Kilo im Jahr 2021 fast verdoppelt. „Wir brauchen eine vernünftige europäische Lösung, die das Tierwohl verbessert, aber gleichzeitig auch den heimischen Putenmästern eine Perspektive zur Zukunft ihrer Betriebe bietet. Nur so können wir die heimische Produktion aufrechterhalten, unseren Verbraucherinnen und Verbrauchern beste Qualität aus Bayern bieten und gleichzeitig eine Abhängigkeit von Exporten verhindern“, so die Ministerin.
Original Quelle Bayern.de
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