Frankfurt (ots)
Gorbatschow ist tot. Nun gilt es für Europa, insbesondere für Deutschland, sein historisches Erbe hochzuhalten. Der frühere Sowjetführer bekam zu Recht 1990 den Friedensnobelpreis mit der Begründung, er habe daran mitgewirkt, dass „die Konfrontation der Blöcke“ zwischen Ost und West durch Verhandlungen ersetzt worden sei und „alte europäische Nationalstaaten ihre Freiheit wiedergewonnen“ hätten. Das war nur wenige Wochen nach der deutschen Wiedervereinigung, die wie auch die friedliche Revolution und der Mauerfall ohne Gorbatschow nicht möglich gewesen wäre. Danach lief vieles falsch und schon mal gar nicht friedlich wie beispielsweise der Unabhängigkeitskampf Litauens gegenüber Moskau. Gorbatschows großer Verdienst aber bleibt, dass er Europa 30 Jahre Frieden sowie den osteuropäischen Ländern Demokratie, Freiheit und wachsenden Wohlstand beschert hat. Nur leider konnte er diese Werte in seinem eigenen Land nicht verankern. Dafür gab er aus guten Gründen dem Westen Mitschuld.
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