Holetschek will Hospiz- und Palliativ-Versorgung in stationären Pflegeeinrichtungen weiter stärken – Bayernweiter Start für das Modellprojekt “Zeitintensive Betreuung im Pflegeheim” – Bayerisches Landesportal
Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek will die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen in stationären Pflegeeinrichtungen weiter stärken. Darauf hat der Minister am Dienstag anlässlich des offiziellen bayernweiten Starts für das Modellprojekt „Zeitintensive Betreuung im Pflegeheim – ZiB“ beim niederbayerischen Hospizverein Landshut e. V. hingewiesen.
Holetschek betonte: „Schwerstkranke und sterbende Menschen brauchen die Gewissheit, dass sie in ihrer letzten Lebensphase nicht alleine sind sowie ganzheitlich versorgt und begleitet werden. Unsere Pflegekräfte erleben in ihrer täglichen Arbeit aber ständig wachsende Herausforderungen – und das häufig unter Zeitdruck. Das Modellprojekt „Zeitintensive Betreuung im Pflegeheim – ZiB“ setzt genau da an.“
Das Modellprojekt „ZiB“ wurde von der Paula-Kubitscheck-Vogel-Stiftung gemeinsam mit dem Anna Hospizverein Mühldorf e. V. erarbeitet. Ab sofort kooperieren im Rahmen des bayernweiten Projekts die teilnehmenden Hospizvereine mit stationären Pflegeeinrichtungen in ihrer Region und erproben in den kommenden zwölf Monaten, wie „Zeitintensive Betreuung“ die Hospizkultur und Palliativkompetenz in Pflegeeinrichtungen nachhaltig verbessern kann. Konkret geht es um eine zeitliche Entlastung der Pflegekräfte durch zusätzlich angestellte Palliativfachkräfte, die vom Hospizverein zur Verfügung gestellt werden. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet.
Für die Durchführung des Modellprojekts stellt die Bayerische Staatsregierung einen Zuschuss in Höhe von insgesamt rund 200.000 Euro zur Verfügung. Holetschek unterstrich: „Ich freue mich sehr, dass wir mit dem Modellprojekt gemeinsam – Hospizvereine, Pflegeeinrichtungen und Politik – weiter daran arbeiten, die Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger zu verbessern.“
Der Minister erläuterte: „Wir fördern aber nicht nur die Durchführung des Modellprojekts. Auch eine wissenschaftliche Begleitung des ZiB-Projekts ist mir wichtig. Wir fördern die Evaluation daher mit einem Zuschuss in Höhe von knapp 90.000 Euro.“
Holetschek ergänzte: „Schon heute sind stationäre Pflegeeinrichtungen für viele Menschen das letzte Zuhause, wo sie leben und wo sie auch sterben. Im Jahr 2020 waren alleine aus dem Hospizverein Landshut e. V. 104 Hospizbegleiterinnen und -begleiter unter anderem auf Palliativstationen, im stationären Hospiz Vilsbiburg, in Seniorenheimen und im häuslichen Bereich tätig.“
Der Minister fügte hinzu: „Klar ist: Wir werden immer älter, erkranken häufiger an Demenz oder werden gar multimorbid. Umso wichtiger ist es, dass wir mit innovativen Projekten Wege finden, die Pflege weiter zu verbessern und es den Pflegenden ermöglichen, sich den Betroffenen ohne Zeitdruck zu widmen.“
Der Freistaat investiert bereits seit Jahren rund zwei Millionen Euro jährlich in den Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung. Für Erwachsene stehen in Bayern derzeit 231 stationäre Hospizplätze an 21 Standorten zur Verfügung. In den kommenden Jahren ist eine Erhöhung auf 280 stationäre Hospizplätze vorgesehen. Für Kinder und Jugendliche gibt es derzeit ein stationäres Hospiz mit acht Plätzen. Ein weiteres Kinderhospizzentrum mit zwölf stationären Plätzen und vier teilstationären Tageshospizplätzen befindet sich im Bau.
Daneben stellen bayernweit 46 Teams der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) für Erwachsene und sechs Kinderpalliativteams die Versorgung und Begleitung schwerstkranker Menschen in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung sicher. Außerdem engagieren sich rund 140 Hospizvereine mit mehr als 25.000 Mitgliedern für die ambulante Hospizversorgung in Bayern.
Weitere Informationen zur Hospiz- und Palliativversorgung in Bayern finden Sie unter www.stmgp.bayern.de/gesundheitsversorgung/sterbebegleitung/.
Original Quelle Bayern.de
Bilder Pixabay / Original Quelle
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