Umweltminister Meyer: „Ich bin froh, dass es endlich losgehen kann“
Mit Chemiewaffen-Altlasten verseuchter Dethlinger Teich wird aufwendig saniert
PI 060/2023
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer hat sich am (heutigen) Freitag vor Ort über die konkreten Sanierungspläne des Dethlinger Teiches im Landkreis Heidekreis informiert. Nach jahrelangen Untersuchungen und Vorarbeiten sollen Kampfmittelspezialisten im August mit den Arbeiten beginnen. Der Dethlinger Teich ist eine ehemalige Kieselgur-Grube, in die während und nach dem zweiten Weltkrieg mehr als 100.000 verschiedene chemische Kampfmittel entsorgt wurden. Über die Jahre sind Kampfstoffe ausgetreten, nachgewiesen wurden S-Lost und Phosgen. „Ich bin sehr froh, dass es jetzt endlich losgehen kann mit der Sanierung“, so der Minister, „denn uns als Land ist es sehr wichtig, die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner zu gewährleisten und die Belastung des Grundwassers und der Umwelt zu mindern.“
Für die Sanierung des Dethlinger Teichs stehen insgesamt 38 Millionen Euro zur Verfügung. Davon zahlt das Land 18,4 Millionen Euro, den Rest übernehmen der Bund und der Landkreis. Für die komplexen Arbeiten wurde der Dethlinger Teich mittlerweile komplett überdacht. Die Kampfmittelspezialisten können nur für einen begrenzten Zeitraum von maximal einer Stunde pro Person arbeiten – und zwar unter Vollschutz mit Schutzanzug und Atemschutzmaske. Dazu wurde der Dethlinger Teich komplett überdacht. „Das ist schon sehr beeindruckend, was hier geleistet wird, um eine der schlimmsten Umweltsünden unserer Zeit so gut es eben geht aus der Welt zu schaffen“, so Minister Meyer.
Die Untersuchung eines benachbarten Grundwasserkörpers anhand von 150 Messstellen hatte eine massive Belastung mit Kampfstoff-Abbauprodukten ergeben. Bei der anschließenden Erkundung des Dethlinger Teichs zwischen September 2019 und April 2020 an drei Teilflächen wurden insgesamt 2.552 Stücke Kampfstoffmunition geborgen. Das Umweltministerium geht davon aus, dass sich über 100.000 verschiedene Kampfmittel in dem zehn bis zwölf Meter tiefen Teich befinden.
Original Quelle Niedersachsen.de
Bilder Pixabay / Original Quelle
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