Abschluss des GeoERA-Projekts: LBEG erarbeitet mit den Niederlanden grenzenlose 3D-Daten

Abschluss des GeoERA-Projekts: LBEG erarbeitet mit den Niederlanden grenzenlose 3D-Daten

Abschluss des GeoERA-Projekts: LBEG erarbeitet mit den Niederlanden grenzenlose 3D-Daten

Bildrechte: TNO, Witthöft et. al.

Zwei korrespondierende Horizonte entlang der deutsch-niederländischen Grenze: Lediglich in den roten Bereichen hat wegen zu großer Unterschiede keine Harmonisierung stattgefunden.

Der Untergrund kennt keine Grenzen. Doch bislang sind geologische Karten und Daten zumeist innerhalb von Nationalstaaten aufgenommen worden und endeten an Landesgrenzen. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat jetzt an einem Verfahren mitgearbeitet, 3D-Daten grenzübergreifend zu harmonisieren. Denn Informationen zur Nutzbarkeit des Untergrundes sollten nicht an nationale Grenzen gebunden sein.

Das war unter anderem eines der Ziele des europaweiten GeoERA-Projekts, das kommenden Monat zu Ende geht. Zusammen mit dem Geologischen Dienst der Niederlande (TNO) hat das LBEG seit mehr als drei Jahren im Arbeitspaket 1 des Teilprojektes 3DGEO-EU das Verfahren zur Datenharmonisierung erarbeitet. Dabei wurden bestehende nationale 3D-Modelle verwendet, um das grenzüberschreitende 3D-Modell NLS3D (Netherlands Lower Saxony 3D Model) mit zehn känozoischen und mesozoischen Basisflächen zu erstellen. Mit dem NLS3D-Modell können nun geowissenschaftliche Fragestellungen zur Nutzung des tieferen Untergrundes auch grenzüberschreitend diskutiert werden.

Das harmonisierte 3D-Modell NLS3D. Bildrechte: TNO, Witthöft et. al.

Das harmonisierte 3D-Modell NLS3D.

Die Eingangsmodelle für NLS3D waren in Niedersachsen der Geotektonische Atlas als 3D-Modell (GTA3D) zusammen mit zwei im Projekt neu modellierten Horizonten. In den Niederlanden wurden die 3D-Modelle DGM (Digital Geological Model)-Deep und DGM-NNL verwendet. Für die Harmonisierung wurden die Eingangsdatensätze miteinander verglichen und korrespondierende Horizonte entlang der nationalen Grenze harmonisiert. Bereiche, in denen die Harmonisierung nicht möglich war, weil ein Abweichungsgrenzwert überschritten wurde, stellen im NLS3D-Modell Lücken entlang des Grenzverlaufs dar.

Aus dem grenzüberschreitenden NLS3D Model wurde unter anderem die Verbreitungs- und Mächtigkeitskarte der Rupelformation abgeleitet, die jetzt als Decision support map zur Verfügung steht. Sie kann beispielsweise bei Fragestellungen zur potenziellen geologischen und hydraulischen Trennschicht zwischen Süß- und Salzwasser verwendet werden. Somit kann sie als Entscheidungshilfe für Nutzungsvorhaben des Untergrundes in der Planungsphase zu dienen und unter anderem helfen, Süßwasservorkommen zu schützen.

Das geologische 3D-Modell und die Decision support maps sind frei verfügbar. Die Daten werden kostenlos unter https://geoera.eu/projects/3dgeo-eu/ zum Download bereitgestellt.

Hintergrund:

Das LBEG ist Staatlicher Geologischer Dienst für Niedersachsen und war zusammen mit 44 weiteren nationalen und regionalen Geologischen Diensten aus 32 europäischen Ländern an dem ERA-Net Projekt GeoERA beteiligt, das die internationale Zusammenarbeit dieser Dienste stärken soll. Gut dreieinhalb Jahre lang haben die Projektpartner seit Juli 2018 in 15 Teilprojekten der Themenfelder Geoenergie, Grundwasser, Rohstoffe und Informationsplattform über nationalen Grenzen hinweg zusammengearbeitet.

Im Teilprojekt 3DGEO-EU waren elf Projektpartnerorganisationen in acht Arbeitspaketen organisiert.

Daneben war das LBEG im Teilprojekt HOVER zum Thema Vulnerabilität von Grundwasser beteiligt, in dem sich insgesamt 33 Projektpartnerorganisationen in acht Arbeitspaketen im Themenfeld Grundwasser engagierten.

Das Projekt GeoERA läuft Ende Februar aus. Bereits am heutigen Mittwoch werden alle Projektergebnisse Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in Brüssel vorgestellt.

Original Quelle Niedersachsen.de

Bilder Pixabay / Original Quelle

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