Im Mai ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim auf 9312 gesunken. Das sind 260 Arbeitslose (2,7 Prozent) weniger als im April und 2176 (18,9 Prozent) weniger als im Mai 2021. Die Arbeitslosenquote ist um 0,1 auf 2,7 Prozent gesunken. In Baden-Württemberg liegt die Arbeitslosenquote bei 3,2 Prozent (April: 3,3 Prozent). „Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist auch saisonbedingt“, erklärt Elisabeth Giesen, Leiterin der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim.
Ab Juni betreuen die Jobcenter Geflüchtete aus der Ukraine: „Somit liegen Leistungen zum täglichen Leben, Finanzierung des Wohnraums, Beratung, Vermittlung und Förderung von Qualifizierung in einer Hand“, sagt Elisabeth Giesen. „Damit die Leistungen der Grundsicherung schnell ausgezahlt werden können, arbeiten die Jobcenter eng mit den zuständigen Stellen wie Ausländerbehörden und Integrationsmanagern zusammen.“ Bis zur Übernahme der Zahlungen durch die Jobcenter stellen die Kommunen für eine Übergangsfrist von bis zu drei Monaten den Lebensunterhalt über das Asylbewerberleistungsgesetz weiterhin sicher.
Im Mai wurden 1394 neue Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 162 (13,1 Prozent) mehr als im April, und 33 (2,4 Prozent) mehr als im Mai 2021. Insgesamt waren 8248 Stellen gemeldet, 259 (3,2 Prozent) mehr als im April und 2757 (50,2 Prozent) mehr als im Mai 2021. „Der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin stabil. Nicht nur in Gastronomie und Pflege bewegt sich die Arbeitskräftenachfrage weiterhin auf hohem Niveau“, erläutert Elisabeth Giesen.
Landrat Schauder: Fachkräftegewinnung ist große Herausforderung
Hierzu erklärt Landrat Christoph Schauder: „Mehr als zwei Jahre Pandemie und der russische Angriffskrieg in der Ukraine sorgen in Europa, Deutschland und hier bei uns auch für erhebliche wirtschaftliche Herausforderungen. Umso erfreulicher ist es, dass sich der Arbeitsmarkt weiterhin so stabil entwickelt und zusätzlich von positiven saisonalen Effekten profitiert, auch im Main-Tauber-Kreis. Fachkräfte zu gewinnen und zu halten wird die große Herausforderung der nächsten Jahre sein. Zunehmend bewerben sich faktisch die Unternehmen bei den Fachkräften und nicht mehr umgekehrt. Deshalb werden wir die Initiativen ‚Karriere daheim‘ und ‚Zukunft Main-Tauber‘ unserer Kreis-Wirtschaftsförderung weiter fortsetzen und damit einen Beitrag dazu zu leisten, diesen steigenden Fachkräftebedarf nachhaltig zu decken.“
Der Arbeitsmarkt im Main-Tauber-Kreis
Im Main-Tauber-Kreis liegt die Arbeitslosenquote wie schon im April bei 2,6 Prozent. Im Mai waren 1955 Menschen arbeitslos gemeldet, 87 (4,3 Prozent) weniger als im April und 561 (22,3 Prozent) weniger als im Mai 2021. 509 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, 604 Menschen beendeten die Arbeitslosigkeit. Arbeitgeber haben 420 Stellen gemeldet, 11 (2,6 Prozent) weniger als im April und 8,9 Prozent weniger als im Mai 2021. Der Bestand an Stellenangeboten lag zum Stichtag bei 2681; 61,7 Prozent mehr als im Mai 2021.
Die Eckwerte nach Rechtskreisen
Im Agenturbezirk Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim waren in der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) 4321 Arbeitslose gemeldet, in der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) 4991. Der Anteil der Arbeitslosen aus der Grundsicherung (SGB II) am gesamten Bestand betrug 46,4 Prozent.
Von den 1955 Arbeitslosen im Main-Tauber-Kreis wurden 801 vom Jobcenter Main-Tauber betreut (Mai 2021: 1012). Die Geschäftsstellen der Arbeitsagentur im Main-Tauber-Kreis betreuten 1154 Arbeitslose (Mai 2021: 1504).
Ausbildungsmarkt
Junge Menschen haben beste Chancen auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz. Auf einen Bewerber kommen rein rechnerisch 2,2 Berufsausbildungsstellen. „Wichtig ist, dass Jugendliche und Ausbildungsbetriebe zusammenfinden. Glücklicherweise ist dies inzwischen wieder persönlich auf Ausbildungsmessen möglich. Die Praktikumswochen Baden-Württemberg sind ebenso eine sehr gute Gelegenheit, Berufe zu erkunden und Kontakte zu knüpfen“, sagt Elisabeth Giesen. In mehreren Tagespraktika können Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren unterschiedliche Betriebe und Berufsfelder kennenlernen. Organisiert wird dies über die landesweite Onlineplattform www.praktikumswoche-bw.de – einfach und unbürokratisch sowohl für die Jugendlichen als auch für die Betriebe.
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres wurden 5044 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 6,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. 2236 Bewerberinnen und Bewerber haben sich gemeldet, das sind 6,5 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Kurzarbeit
Der Gesetzgeber hat die Sonderregelungen zum Kurzarbeitergeld bis zum 30. Juni 2022 verlängert. Dies bezieht sich unter anderem auf den erleichterten Zugang zur Kurzarbeit, den Anspruch auf höhere Leistungssätze, die Hinzuverdienstmöglichkeiten und Kurzarbeit bei Personaldienstleistern.
Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde im Agenturbezirk im Mai für 414 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Die Agentur für Arbeit weist darauf hin, dass Kurzarbeit nach einer Unterbrechung von drei oder mehr Monaten neu angezeigt werden muss.
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