Bergschaden in Wildemann: Erstsicherung des Tagesbruchs abgeschlossen

Bergschaden in Wildemann: Erstsicherung des Tagesbruchs abgeschlossen

Bergschaden in Wildemann: Erstsicherung des Tagesbruchs abgeschlossen

  Bildrechte: LBEG/Eike Bruns

Mitarbeiter der Firma Beton- und Monierbau aus Herten verfüllen die restlichen offenen Stellen des Tagesbruchs in der Böschung oberhalb der Innerste mit Kies.

Mit relativ aufwendigen Arbeiten ist am Montag die Erstsicherung des vor mehr als einem Monat gefallenen Tagesbruchs in Wildemann (Landkreis Goslar) beendet worden. Am 4. Dezember vergangenen Jahres hatte sich am Badstubenberg unmittelbar oberhalb des Flusses Innerste ein rund vier Meter tiefes Loch mit gut zweieinhalb Metern Durchmesser aufgetan. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) als zuständige Behörde geht davon aus, dass die Haus Ditfurther Rösche ursächlich für den Tagesbruch sein kann.

Jüngste Recherchen zeigen, dass oberhalb des 13-Lachter-Stollens, der an dieser Stelle die Innerste unterquert, die Haus Ditfurther Rösche ihr Mundloch gehabt haben könnte. Zunächst gingen die Experten im LBEG davon aus, dass der 13-Lachter-Stollen die Ursache für den Tagesbruch gewesen sei. „Es ist aber vermutlich die Haus Ditfurther Rösche“, erklärt Thomas Finkeldey, beim LBEG verantwortlich für Gefahrenabwehr aus verlassenen Grubenbauen.

„Um in dem steilen Hang weitere Nachrutschungen zu vermeiden, haben wir den Tagesbruch zunächst einmal gesichert“, so Thomas Finkeldey weiter. Kein leichtes Unterfangen für die Spezialisten einer beauftragten Fachfirma aus Herten. Die Schadensstelle ist nur über eine schmale Fußgängerbrücke über die Innerste zu erreichen. Um zunächst 19 Tonnen Beton in das Loch zu füllen, genügten noch Pumpen und Schläuche. Doch um das oberste Stück des Trichters so zu füllen, dass die Hangneigung wieder nachempfunden wird, war Kies nötig. Jedoch ist die Fußgängerbrücke so schmal, dass die Fachleute das Material nicht einmal per Schubkarre hätten anliefern können. Daher mussten die insgesamt zehn Tonnen Kies, die benötigt wurden, in einer kleinen Mulde per Autokran über die Innerste gehoben werden. Die Kosten der Gesamtmaßnahme belaufen sich auf rund 20.000 Euro.

Autokran, Mulde, Innerste, gehoben, insgesamt zehn Tonnen Kies, Schadensstelle   Bildrechte: LBEG/Eike Bruns

Per Autokran muss die Mulde mehrmals über die Innerste gehoben werden, um insgesamt zehn Tonnen Kies zur Schadensstelle zu bringen.

Mit der Erstsicherung sind die Arbeiten am Badstubenberg vorerst abgeschlossen. Später im Jahr können dann aber weitere Erkundungs- und Sanierungsarbeiten folgen. Im Mittelpunkt steht dabei zunächst der 13-Lachter-Stollen und dabei vor allem der schon vor Jahrhunderten verbrochene (zugeschüttete und zusammengebrochene) Abschnitt des Wasserlösungsstollens. Dieses abgeworfene (stillgelegte) Teilstück verläuft unter der Schadensstelle relativ oberflächennah unter der Innerste hindurch. „Um hier nicht irgendwann noch eine weitere Schadensstelle zu bekommen, werden wir in enger Abstimmung mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege diesen Abschnitt sanieren“, sagt Thomas Finkeldey und betont, dass der aktuelle Verlauf des 13-Lachter-Stollens etwas weiter talabwärts davon nicht betroffen ist. Dieser müsse nicht nur als Bestandteil des UNESCO-Welterbes im Harz, sondern auch wegen seiner Wasserzügigkeit zugängig und unberührt bleiben.

Entsprechend hätten Bergbauexperten auch untertage überprüft, ob der Beton aus der Verfüllung des Tagesbruchs im Stollen zu entdecken sei, was nicht der Fall war. Eine untertägige Verbindung zwischen dem Tagesbruch dem aktiven Teil des 13-Lachter-Stollens scheint also nicht zu bestehen.

Erstsicherung, steiles Hangstück   Bildrechte: LBEG/Eike Bruns

Bei der Erstsicherung in dem steilen Hangstück müssen die Experten umsichtig arbeiten.

Weitere Erkundungsarbeiten könnten sich dann auf die Haus Ditfurther Rösche konzentrieren. Sollte sie wie angenommen in dem Hang liegen, könnte die jetzige Erstsicherung in Teilen noch einmal entfernt werden, um den Stollen zu erkunden und ihn womöglich bis zum weiter hangaufwärts gelegenen Haus Ditfurther Schacht zu verfolgen. In diesem könnte dann untertägig eine Betonplombe gesetzt werden, um den verfüllten Schacht gegen Nachsackungen dauerhaft zu sichern.

Weitere Infos:

· Der 13-Lachter-Stollen gehört zu den ältesten noch erhaltenen Grubenbauen im Harz und erstreckt sich untertage auf knapp neun Kilometern von Wildemann bis nach Clausthal-Zellerfeld.

· Der Haus Ditfurther Schacht war von 1619 bis 1770 in Betrieb und erreichte eine Teufe von 140 Metern.

· Eine Rösche ist ein untertägiger Wasserabfluss.

· Schächte verlaufen im Wesentlichen senkrecht, Strecken, Röschen und Stollen im Regelfall waagerecht.

Original Quelle Niedersachsen.de

Bilder Pixabay / Original Quelle

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