Berliner Morgenpost: Konfrontation ist falsch / Kommentar von Dominik Bath zur …

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Berlin (ots)

Der Ausbildungsmarkt in der deutschen Hauptstadt entwickelt wieder mehr Dynamik. Im Vergleich zum Vorjahr ist sowohl die Zahl der Bewerber als auch die Anzahl der von den Betrieben gemeldeten Ausbildungsplätze gestiegen. Das sind gute Nachrichten, die aber nicht über die Probleme hinwegtäuschen dürfen.

Seit Jahren schon gibt es Stimmen aus der Politik, die von der Wirtschaft mehr Engagement in Sachen Ausbildung fordern. Es gebe zu wenig Betriebe, die sich an der Ausbildung beteiligen und daher nicht ausreichend Stellen. Zudem seien die Betriebe bei der Auswahl der Bewerber zu anspruchsvoll und würden zu wenig bei der Überwindung möglicherweise bestehender Bildungslücken unterstützen. Damit mehr Betriebe ausbilden, soll nun finanzieller Druck helfen. Arbeitssenatorin Katja Kipping (Linke) plant eine Ausbildungsplatzumlage. Wer nicht ausbildet, soll zahlen.

Der Zorn der Wirtschaft ist Kipping damit sicher. Und das zu recht. Unklar ist, wie genau eine solche Umlage helfen soll. Denn tatsächlich konnten auch in diesem Ausbildungsjahr mehr als 1500 Plätze nicht besetzt werden. Verständlich ist, dass sich die Wirtschaft gegen diese zusätzliche Belastung wehrt – und gleichzeitig vom Land Verbesserungen bei der Qualität der Schulabgänger fordert. In dieser Hinsicht haben die Unternehmen tatsächlich einen Punkt. Nirgendwo sonst in Deutschland ist die Quote der jungen Menschen, die ohne Abschluss die Schule verlassen, so hoch. In Studien gehören die Berliner Schüler zu den schwächsten.

Was nun helfen würde, wäre eine konzertierte Aktion, um die Probleme anzugehen. Ein Konfrontationskurs wie mit einer Ausbildungsplatzumlage hingegen nicht.

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