Berliner Morgenpost: Politik muss sich ehrlich machen / Kommentar von Joachim Fahrun …

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Berlin (ots)

Berlin wird wie ganz Deutschland seine Ziele beim Wohnungsneubau verfehlen. Daran gibt es schon zum Jahresbeginn keinen Zweifel. Es ist nicht abzusehen, warum sich das in den kommenden Jahren ändern sollte, wenn es nicht tiefgreifende Änderungen gibt. Immobilienentwickler und Wohnungskonzerne berichten von einem zusammengebrochenen Markt für Neubauprojekte. Was jetzt nicht angegangen wird, fehlt hinten raus bei den Fertigstellungen. Für alle, die jetzt und in Zukunft eine Bleibe suchen in Berlin, ist das keine gute Nachricht.

Hohe Zinsen, teures Material, enorme Grundstückspreise, Fachkräftemangel und hohe Standards haben dafür gesorgt, dass in Berlin kein Neubau mehr für unter 5000 Euro pro Quadratmeter errichtet werden kann. Daraus resultierende Mieten können sich auch Normalverdiener kaum leisten, von armen Leuten nicht zu reden.

Der Politik bleiben zwei Wege: Entweder sie erhöht massiv die Subventionen für den Wohnungsbau. Mit einer Milliarde Euro pro Jahr allein in Berlin wäre es wohl kaum getan. Oder sie senkt die Anforderungen nach energetischen Standards, verbilligten Mieten und Barrierefreiheit. Natürlich beschleunigt Berlin seine Genehmigungsverfahren, denn noch mehr als früher gilt: Zeit ist Geld. Dass der Senat private Investoren in den Wohnungsbau zurückholen kann, ist unwahrscheinlich. Den Landeseigenen, die noch nicht mal ihre Mieteinnahmen steigern dürfen, droht eine Überforderung. Ein neuer Senat muss dringend den Wohnungsbau wieder in die Gänge bringen. Dazu muss aber mehr kommen als das Mantra „Bauen, Bauen, Bauen.“

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