Bundesverdienstkreuz für Manfred Becker – Berlin.de

Der Staatssekretär für Kultur, Dr. Torsten Wöhlert, hat heute Herrn Manfred Becker das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht, das ihm von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bereits am 7. August 2021 verliehen wurde.

Manfred Becker wurde 1938 in Breslau geboren (heute Wrozlaw) und forschte nach seinem Studium der Germanistik, Slawistik und Pädagogik an der Berliner Akademie der Wissenschaften in den Bereichen der deutschen Sprachgeschichte, Sprachwirkung und Lexikographie. Bereits im Studium engagierte er sich als Mitglied in der evangelischen Studentengemeinde in der Kirche und fungierte von 1973 bis 1990 ehrenamtlich als Präses der Synode der Ostregion der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg.

Manfred Becker drängte in der DDR innerhalb und außerhalb der Kirche auf gesellschaftliche Veränderungen, stand mit Gruppen der Bürgerrechts- und Ökologiebewegung in der DDR in engem Kontakt und scheute auch nicht die Auseinandersetzung mit Vertretern von Staat und SED.

Auch nach der Deutschen Einheit widmete er sich der Verständigung. Ab 1990 gehörte er dem Vorstandspräsidium der SPD an und wurde im selben Jahr von Lothar de Maizière zum Staatssekretär im Ministerium für Medienpolitik ernannt. Hier wirkte er an den Verhandlungen zum Einigungsvertrag zwischen beiden deutschen Staaten mit.

Seit 1995 gehört er zudem der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg an und bringt dabei seine jahrzehntelange Berufserfahrung in wissenschaftlichen und politischen Ämtern ein. Neben seinem politischen Engagement setzt sich Manfred Becker auch für nachbarschaftliche Belange ein. Als Vorsitzender des nachbarschaftlichen Interessenverbundes „Kiezspinne e.V.” im Stadtteil Frankfurter Allee Süd ist er seit 2006 aktiv.

Zudem war Manfred Becker von 1993 bis zum Ruhestand 2003 in der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur tätig, zuletzt als Beauftragter für Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften.
Der Staatssekretär für Kultur, Dr. Torsten Wöhlert, würdigte den Ausgezeichneten in seiner Laudatio: „Die Bundesrepublik Deutschland zeichnet Sie für Ihr lebenslanges Engagement aus und Ihre großen Verdienste um ein von christlichen Werten geprägtes Miteinander in einem totalitären Staat, um die Einhaltung von Menschenrechten und um Demokratie insbesondere im Prozess der Wiedervereinigung.“