Bund und Länder, teilnehmende Stadt- und Landkreise sowie Gemeinden erproben am Donnerstag, 14. September, ihre technische Infrastruktur zur Warnung der Bevölkerung. Ab 11 Uhr aktivieren Behörden und Einsatzkräfte an diesem Tag unterschiedliche Warnmittel, um die Abläufe einem Stresstest zu unterziehen.
„Die Warnung der Bevölkerung ist ein wichtiger Eckpfeiler, um die Resilienz der Gesellschaft gegenüber Krisen aller Art zu steigern. Ereignisse wie die Corona-Pandemie, die Flutkatastrophe im Juli 2021, der andauernde Angriffskrieg in der Ukraine, aber auch kleinere lokale Gefahrenlagen rücken die verschiedenen Warnkanäle regelmäßig in den Fokus“, erklärt Jürgen Segeritz als Verantwortlicher für den Katastrophenschutz im Landratsamt Main-Tauber-Kreis die Ziele des Aktionstags.
Zwei Hauptziele
Der bundesweite Warntag verfolgt zwei Hauptziele: zum einen die technische Warninfrastruktur einer Belastungsprobe zu unterziehen und zum anderen der Bevölkerung Informationen zum Thema Warnung und zu den verschiedenen Wegen zu vermitteln, über die die Behörden Warnungen versenden.
Test der technischen Warninfrastruktur
Die Abläufe im Fall einer Warnung sollen auf Basis der technischen Warninfrastruktur in Deutschland und mit den beteiligten Akteurinnen und Akteuren durchgespielt werden. Deswegen wird der Prozess von der Auslösung einer Warnmeldung bis hin zu ihrem Empfang auf Seiten der Bürgerinnen und Bürger probeweise durchlaufen und somit werden auch die Warnmittel selbst überprüft.
Auf diese Weise können mögliche auftretende Herausforderungen oder Probleme von den jeweiligen Betreiberinnen und Betreibern der Warnsysteme und von den für die Warnmittel Verantwortlichen identifiziert und im Nachgang behoben werden. Zweck der Probe ist ausdrücklich, Schwachstellen im Warnsystem zu finden, um diese anschließend zu beseitigen und das System für den Ernstfall stabiler und effektiver zu machen.
Regionale Unterschiede bei den Warnmitteln
Die in den Gemeinden vorhandenen Sirenen im Main-Tauber-Kreis werden an diesem Tag nicht aktiviert. Sie sind technisch noch nicht für eine Warnung der Bevölkerung ausgelegt und dienen ausschließlich der Alarmierung der Feuerwehr.
Zum Einsatz kommen Warnmeldungen über Radio und Fernsehen, die sozialen Medien, Stadtanzeigetafeln und Warn-Apps. Erneut wird auch der neue Warnkanal „Cell Broadcast“ erprobt. Hierbei handelt es sich um eine Meldung, die direkt auf das Handy geschickt wird. Das Bundesministerium des Innern und für Heimat, das Bundesministerium für Digitales und Verkehr sowie die Bundesnetzagentur arbeiten für diesen neuen Warnkanal eng mit den Mobilfunkanbietern in Deutschland zusammen. Ziel des neuen Kanals ist es, Bürgerinnen und Bürger ohne zusätzliche Apps und unabhängig vom mobilen Datennetz im Ernstfall informieren zu können.
Gegen 11.45 Uhr erfolgt eine Entwarnung über die Warnmittel und Endgeräte, über welche zuvor die Warnung versendet wurde. Über Cell Broadcast wird derzeit noch keine Entwarnung versendet. Die Möglichkeit, auch über diesen Warnkanal zu entwarnen, wird derzeit unter anderem von den Mobilfunknetzbetreibern geprüft.
Weitere Informationen für die Bevölkerung finden sich auf der Website www.warnung-der-bevoelkerung.de.
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