Frau ohne Eigenschaften | Presseportal

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Frankfurt (ots)

Denkt man an Liz Truss, so fallen einem Robert Musil und Alberto Moravia ein: „Der Mann ohne Eigenschaften“ und „Der Konformist“. Die zwei Romane aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sahen nur Männer als (minder) handelnde Subjekte vor. Insofern sind wir heute weiter: Die charakterliche Katastrophe ist nun emanzipiert. Freundliche Menschen mögen einwenden: Truss‘ Wendigkeit bedeutet, dass sie in der mal volatilen, mal fluiden politischen Weltlage situationsbezogen handeln kann und sich nicht mit ideologischen Scheuklappen bewehren muss. Aber es bleibt dabei: Eine der großen Industrienationen der Welt wird von einer Person geführt, die sich zuvorderst darin gefällt, all denen zu gefallen, die ihr nützlich sein können. Und all jene brüskiert, die sie als Hindernis oder Konkurrenz verachtet und fürchtet. Der „Mutter aller Demokratien“ wäre eine aufrechtere Tochter zu wünschen gewesen.

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