Holger Karsten Schmidt bereut realen Schauplatz seiner Fuseta-Krimis

Neue Osnabrücker Zeitung

Osnabrück (ots)

Holger Karsten Schmidt bereut realen Schauplatz seiner Fuseta-Krimis

Bestsellerautor fürchtet falschen Tourismus in verschlafenem Ort an der Algarve – Verfilmung von „Lost in Fuseta“ an zahlreiche Bedingungen geknüpft – Zweiteiler am Samstag im Ersten

Osnabrück. Holger Karsten Schmidt (56), Drehbuch- und Romanautor, der unter dem Pseudonym Gil Ribeiro die Bestseller-Krimireihe „Lost in Fuseta“ geschrieben hat, bereut es, die Handlung an einem realen und nicht an einem fiktiven Schauplatz angesiedelt zu haben: „Ich fürchte, dass es einen falschen Tourismus von Leuten auslöst, die nur wegen der Bücher dorthin reisen und nicht aus wirklichem Interesse an Land, Menschen und Kultur“, sagte Schmidt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Er habe die Sorge, dass das Verschlafene am Algarve-Örtchen Fuseta jetzt aufgeweckt werde: „Das macht aber den Charme aus, und der wäre dann verflogen. Aber ich hatte damals einfach nicht auf dem Schirm, dass der Roman so durch die Decke gehen würde.“

Drei seiner Fuseta-Krimis hatten in den letzten Jahren Platz eins der „Spiegel“-Bestsellerliste erobert, der erste wird an diesem Samstag als sogenannter Event-Zweiteiler in der ARD ausgestrahlt. Die Verfilmung hatte Schmidt an eine ganze Reihe von Bedingungen geknüpft: „Man hätte einen Regisseur nicht gegen meinen Willen besetzen können. Normalerweise überlasse ich den anderen den Casting-Prozess. In diesem Fall lag es mir aber so am Herzen, dass ich gesagt habe: Es gibt ein paar Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit es eine Verfilmung gibt.“

Regie bei „Lost in Fuseta“ führte schließlich Florian Baxmeyer, die Hauptrolle wird von Jan Krauter gespielt, mit dessen Wahl Schmidt sich sehr zufrieden zeigte: „Auch wenn er gar nicht so aussieht, wie ich Lost beschrieben habe. Aber er hat es sich erspielt. Ich kann mich einfach nur davor verneigen. Er ist einfach großartig.“

Seine Bedingungen seien dem Sender und der Produktionsfirma vorab kommuniziert worden, berichtete Schmidt. Dazu gehörte auch, dass „Lost in Fuseta“ ein Zweiteiler und kein 90-Minüter wurde. Schmidt dazu: „Ich habe schon genug andere Stoffe adaptiert und Adaptionen analysiert, um zu wissen, was für ein Gemetzel an den Originalstoffen das manchmal ist und wie sinnentstellend es sein kann. Und ich habe mit meinem Roman ,Die Toten von Marnow‘ die Erfahrung gemacht, dass ich 450 Seiten in viermal 90 Minuten abbilden durfte und es adäquat und zu meiner Zufriedenheit hinbekommen habe, weil ich genug Platz hatte. Davon konnte ich ungefähr ableiten, dass ich für Lost zweimal 90 Minuten benötigen würde.“

Das Ergebnis habe die Verantwortlichen so überzeugt, dass sie nicht einmal die Quoten des ersten Teils abwarten, um über eine Fortsetzung zu entscheiden, sagte Schmidt: „Ich sitze bereits an den Büchern, der zweite Band ,Spur der Schatten‘ wird im nächsten Frühjahr wieder vor Ort als Zweiteiler verfilmt werden. Die Degeto war vom Ergebnis der ersten Verfilmung so angetan, dass sie die Quoten nicht abwarten wollte.“

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