Kommentar zu Scholz-Reise zu den Scheichs

Mitteldeutsche Zeitung

Politik/Energie/Scholz (ots)

Die Reise war für den Kanzler ein Balanceakt. Er wollte es keinesfalls so aussehen lassen, als fliege er mal eben in die Golfregion, schüttele den zweifelhaften Herrschern die Hand und shoppe ein bisschen Gas für den kalten Winter in Deutschland. Auf der anderen Seite konnte er kaum in den Mittleren Osten reisen, nur über Wasserstoff sprechen und nichts für den bevorstehenden und den nächsten kalten Winter in Deutschland mitbringen. Der Deal, den der Energiekonzern RWE und Hoyer dann über Gas- und Diesellieferungen abschlossen haben, wurde entsprechend diskret kommuniziert. Nun kann man zum Beispiel mit Blick auf den saudischen Prinzen empört rufen: Wie kann der Kanzler nur einem Menschen die Hand schütteln, an dessen Fingern Blut klebt? Die Antwort ist kompliziert. Wenn es eine Skala für Schurkenstaaten gibt, dann steht seit dem Überfall auf die Ukraine Russland ziemlich einsam an deren Ende. Der Rest der nicht-demokratischen Welt rutscht also etwas näher an den grünen Bereich.

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