Rastloser Vorkämpfer für Erinnerung und Versöhnung – Kultusminister Michael Piazolo gratuliert Ernst Grube anlässlich seines 90. Geburtstags – Bayerisches Landesportal

Rastloser Vorkämpfer für Erinnerung und Versöhnung – Kultusminister Michael Piazolo gratuliert Ernst Grube anlässlich seines 90. Geburtstags – Bayerisches Landesportal

MÜNCHEN. Am 13. Dezember 2022 feiert der Shoa-Überlebende und Zeitzeuge Ernst Grube seinen 90. Geburtstag. Kultusminister Michael Piazolo gratuliert ihm dazu herzlich: „Es ist ein bewegtes Leben: Als Kind einer jüdischen Mutter musste Ernst Grube schon in jungen Jahren Spott und Schikanen erdulden. Er war Augenzeuge der Münchner Kinderdeportationen, später wurde er selbst ins KZ verschleppt. Doch diese schlimmen Erfahrungen haben ihn nicht resignieren lassen: Als rastloser Vorkämpfer für Erinnerung und Versöhnung wirkt Ernst Grube in den verschiedensten Gremien und vor allem als Zeitzeuge. Unzählige Schülerinnen und Schüler hat er durch die eindrückliche Darstellung seiner Lebensgeschichte davon überzeugt, wie wichtig es ist, sich für Frieden und Menschenwürde einzusetzen. Als Präsident der Lagergemeinschaft Dachau, Vorsitzender des Kuratoriums sowie Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Bayerische Gedenkstätten setzt er sich auch in maßgeblichen Gremien der Erinnerungskultur für ein würdiges Gedenken und ein zukunftsgerichtetes Erinnern ein. Ich danke Herrn Grube außerordentlich für seine tatkräftige Unterstützung. Durch diesen Einsatz erfährt das ,Nie wieder!‘ Leben und Kraft. Sein Engagement ist ein Glücksfall für den Freistaat Bayern!“

Unermüdlicher Einsatz für Toleranz und Menschenwürde

Ernst Grube wurde am 13. Dezember 1932 in München geboren. Durch die Verfolgung der Nationalsozialisten verlor seine Familie 1938 die Wohnung. Im jüdischen Kinderheim war Grube tief beeindruckt von der lebendigen jüdischen Kultur und Tradition. Die Abholung von 23 Kindern des Heimes im November 1941 zur Deportation und Ermordung empfand der junge Grube als besonders schmerzhafte Zäsur. Nach Verschleppung der Familie 1942 in das Sammel- und Deportationslager Milbertshofen gelangte Ernst Grube 1945 in das KZ Theresienstadt und wurde dort am 8. Mai 1945 befreit. Nach dem Krieg wurde Ernst Grube Malermeister und Pädagoge.

Enorm ist Grubes Engagement für die Erinnerungskultur: Als wichtige Stimme in diversen Fachbeiräten sowie als jahrzehntelanger Zeitzeuge im bildungspolitischen Bereich leistet er einen sehr wertvollen Beitrag zur Gestaltung der demokratischen Zivilgesellschaft. Er vermittelt eindrücklich, dass Toleranz und Menschenwürde nur durch den Einsatz jedes Einzelnen bewahrt werden können.

Zu Recht hat Ernst Grube für seinen Einsatz zahlreiche Würdigungen erhalten: Neben dem Ehrenpreis des Münchner Bürgerpreises für Demokratie – gegen das Vergessen ist er seit 2022 auch Ehrenbürger seiner Heimatstadt München.

Kultusminister Michael Piazolo betont: „Ernst Grubes Credo ‚Erinnern allein genügt nicht – man muss etwas tun!‘ ist Auftrag und Ansporn für die bayerische Erinnerungskultur!“

Pressemitteilung auf der Seite des Herausgebers

Original Quelle Bayern.de

Bilder Pixabay / Original Quelle

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