Rechtsprechung | Nds. Landesjustizportal – Dokument: OVG Lüneburg 5. Senat | 5 ME 43/22 | Beschluss | Beförderungsrunde 2021/2022 der Deutschen Telekom AG

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(2) Zu berücksichtigen ist weiter, dass dienstliche Beurteilungen die dienstliche Tätigkeit im maßgebenden Beurteilungszeitraum vollständig erfassen müssen (vgl. statt vieler: BVerwG, Urteil vom 4.11.2010 – BVerwG 2 C 16.09 -, juris Rn. 47; Urteil vom 26.9.2012 – BVerwG 2 A 2.10 -, juris Rn 10; Nds. OVG, Urteil vom 10.2.2015 – 5 LB 100/14 -, juris Rn. 70). War der für die Beurteilung Zuständige nicht in der Lage, sich während des ganzen Beurteilungszeitraums ein eigenes vollständiges Bild von den zur Beurteilung anstehenden Merkmalen zu verschaffen, ist er auf weitere Erkenntnisse, insbesondere Beurteilungsbeiträge sachkundiger Dritter, angewiesen, um die Beurteilung auf einen zutreffenden und vollständigen Sachverhalt stützen zu können (BVerwG, Urteil vom 5.11.1998 – BVerwG 2 A 3.97 -, juris Rn. 14; Beschluss vom 8.3.2006 – BVerwG 1 WB 23.05 -, juris Rn. 3; Urteil vom 21.3.2007 – BVerwG 2 C 2.06 -, juris Rn. 10; Urteil vom 27.11.2014 – BVerwG 2 A 10.13 -, juris Rn. 22 f.; Urteil vom 28.1.2016 – BVerwG 2 A 1.14 -, juris Rn. 21 f.; Nds. OVG, Beschluss vom 1.10.2007 – 5 LA 115/05 -, juris Rn 5; Beschluss vom 29.5.2020 – 5 ME 187/19 -, juris Rn. 36). Hierfür kommen vorrangig – aber nicht ausschließlich – die früher für die Beurteilung Zuständigen sowie Personen in Betracht, die die Dienstausübung des Beamten aus eigener Anschauung kennen (BVerwG, Urteil vom 4.11.2010 – BVerwG 2 C 16.09 -, juris Rn. 47; Nds. OVG, Beschluss vom 29.5.2020 – 5 ME 187/19 -, juris Rn. 36). In diesen Fällen müssen die Beurteilungsbeiträge der sachkundigen Personen bei der Ausübung des Beurteilungsspielraums berücksichtigt – das heißt zur Kenntnis genommen und bedacht – werden. Sie sind ebenso wie eigene Beobachtungen des Beurteilers unverzichtbare Grundlage der Beurteilung (BVerwG, Urteil vom 27.11.2014 – BVerwG 2 A 10.13 -, juris Rn. 24; Nds. OVG, Beschluss vom 29.5.2020 – 5 ME 187/19 -, juris Rn. 36). Der Beurteiler darf nicht davon absehen, Beurteilungsbeiträge einzuholen, weil er sich trotz fehlender eigener Anschauung zutraut, den Beamten zutreffend einzuschätzen (BVerwG, Urteil vom 4.11.2010 – BVerwG 2 C 16.09 – juris Rn. 47; Nds. OVG, Beschluss vom 29.5.2020 – 5 ME 187/19 -, juris Rn. 36). Zwar ist er an die Feststellungen und Bewertungen Dritter nicht gebunden, sondern kann zu abweichenden Erkenntnissen gelangen (Nds. OVG, Beschluss vom 10.8.2020 – 5 ME 99/20 -, juris Rn. 30). Der Beurteiler übt seinen Beurteilungsspielraum jedoch nur dann rechtmäßig aus, wenn er die Beurteilungsbeiträge würdigt und in seine Überlegungen einbezieht (BVerwG, Urteil vom 4.11.2010 – BVerwG 2 C 16.09 -, juris Rn. 47; Urteil vom 28.1.2016 – BVerwG 2 A 1.14 -, juris Rn. 23; Nds. OVG, Beschluss vom 13.10.2017 – 5 ME 153/17 -, juris Rn. 48; Beschluss vom 29.5.2020 – 5 ME 187/19 -, juris Rn. 36; Beschluss vom 10.8.2020 – 5 ME 99/20 -, juris Rn. 30). Abweichungen von den in Beurteilungsbeiträgen enthaltenen Tatsachen oder Werturteilen müssen nachvollziehbar begründet werden (BVerwG, Urteil vom 28.1.2016 – BVerwG 2 A 1.14 -, juris Rn. 23; Urteil vom 1.3.2018 – BVerwG 2 A 10.17 -, juris Rn. 33; Nds. OVG, Beschluss vom 29.5.2020 – 5 ME 187/19 -, juris Rn. 36; Beschluss vom 10.8.2020 – 5 ME 99/20 -, juris Rn. 30).

Original Quelle Niedersachsen.de

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