Regisseur Fatih Akin streicht ungewöhnliche Nacktszene aus aktuellem Film

Neue Osnabrücker Zeitung

Osnabrück (ots)

Regisseur Fatih Akin streicht ungewöhnliche Nacktszene aus aktuellem Film

Elyas M’Barek Vorbild für Oben-ohne-Experiment – Akin: „Sex kannst du nicht improvisieren“

Osnabrück. Regisseur Fatih Akin (49) hat in seinem Film „Rheingold“ auf eine geplante Nacktszene des Hauptdarstellers Emilio Sakraya verzichtet: „In mir sprach der Teufel: Der Emilio mit nacktem Oberkörper, das bringt Zuschauer, das bringt Geld“, sagte Akin im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Geprobt wurde allerdings „eine Folterszene, in der er Stromschläge kriegt“, sagte Akin weiter. „Wir haben es kurz versucht – und ich habe mich fast übergeben. Nicht, weil er gefoltert wird, sondern: Es sah aus wie ‚Rambo 2‘, nicht mal wie ‚Rambo 1′“, so der Filmemacher gegenüber der NOZ: „Ich habe Emilio sofort wieder alles anziehen lassen.“

Vorbild des missglückten Versuchs sei Elyas M’Barek gewesen: „Jetzt werden Sie lachen: Bora Dagtekin hat Elyas M’Barek in allen ‚Fack ju Göhte‘-Filmen mindestens einmal oben ohne zeigt“, sagte Fatih Akin. „Den zweiten Teil haben sie gleich in Thailand am Strand gemacht, da war er dann die ganze Zeit oben ohne.“ Seinen „Rheingold“-Star habe Akin allerdings ohnehin nicht wegen der Schönheit gebucht: „Ich hab Emilio besetzt, weil er der beste Schauspieler ist. Nun sieht er halt unverschämt gut aus; aber das war nicht der Grund.“

Explizite Sexdarstellungen vermeidet Akin in seinen Filmen mit Rücksicht auf seine Familie: „Nach den Sexszenen bei ‚Gegen die Wand‘ haben meine Eltern mich gefragt, was das soll“, sagte Akin. „Sex ist ja immer so eine Sache. Deswegen gibt es in meinen Filmen wahrscheinlich auch so wenig Sex.“ Und weiter: „Ich glaube, das hat mit meiner Erziehung zu tun. Da hallt so eine gewisse Prüderie nach. Oder zumindest Respekt vor Sex im Film.“

Für körperliche Aufnahmen, zu denen im aktuellen Film auch eine Geburtsszene gehört, hat Akin ein klares Konzept: „Es sind Choreografien. Die Folterszenen, die Prügeleien natürlich und auch die Geburt. Das war alles Bild für Bild vorgezeichnet; selbst wenn man nicht viel sieht“, sagte der Regisseur. „Nun habe ich zwei Geburten miterlebt; aber es war trotzdem gut, dass auch Mütter am Set waren. Meine Regieassistentin hat uns durch die Szene geführt.“

Dasselbe beachtet der Filmemacher bei erotischen Aufnahmen: „Auch Sexszenen habe ich immer choreografiert. Das musst du auch. Beim Labern kannst du die Leute improvisieren lassen. Sex kannst du nicht improvisieren. Dann kommt nämlich Marlon Brando mit Butter bei raus.“

Einen seiner Filme hat Akin seinen Eltern regelrecht verboten: „Beim ‚Goldenen Handschuh‘ habe ich meine Eltern nicht zur Premiere eingeladen“, sagte Akin über sein Porträt des Serienmörders Fritz Honka. „Das ist der einzige Film von mir, den meine Eltern nicht gesehen haben. ‚Guckt das nicht‘, habe ich ihnen gesagt. Das wird euch nur verstören.“

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