Saarland – Medieninformationen – Einführung von G9: Landesregierung beschließt Gesamtkonzept und Gesetzentwurf

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Saarland – Medieninformationen – Einführung von G9: Landesregierung beschließt Gesamtkonzept und Gesetzentwurf


| Ministerium für Bildung und Kultur
| Bildung, Schule

Der Ministerrat hat dem Gesamtkonzept und dem Gesetzentwurf zur Einführung von G9 am Gymnasium zugestimmt. Damit ist der nächste Meilenstein auf dem Weg der Umsetzung eines der wichtigsten bildungspolitischen Projekte genommen.

Ministerin Streichert-Clivot erklärt hierzu: „Unser Gesamtkonzept zur Einführung von G9 am Gymnasium ist das Ergebnis eines umfangreichen Beteiligungsprozesses, in den die Erfahrungen und Erwartungen von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften sowie der Interessenvertretungen eingeflossen sind. Unsere wichtigsten Ziele sind die Entlastung der Schülerinnen und Schüler und die Modernisierung der gymnasialen Bildung. Mit der formalen Zustimmung der Landesregierung treten wir jetzt – wie angekündigt – in den offiziellen Rechtssetzungsprozess ein. Damit ist der nächste Meilenstein bei diesem wichtigen Projekt der SPD-Alleinregierung um unsere Ministerpräsidentin Anke Rehlinger genommen. Wir liegen gut im Zeitplan.“ 

Im Rahmen der jetzt folgenden externen Anhörung können vier Wochen lang Stellungnahmen zum Gesetzentwurf abgegeben werden. Parallel hierzu beginnt die Anhörung der kommunalen Spitzenverbände. Nach erneuter Vorstellung des Entwurfs im Ministerrat im Dezember soll die Einbringung des Gesetzes zur Einführung von G9 am Gymnasium in den Landtag im Januar 2023 erfolgen. Nach Beschluss im Landtag kann das Gesetz voraussichtlich bis Mai 2023 mit Anwendung ab 1. August 2023 in Kraft treten.

Reformziel: Schüler:innen in der Sekundarstufe I entlasten

Der neunjährige Bildungsgang am Gymnasium wird mit 178 Jahreswochenstunden in der Sekundarstufe I eingeführt. Die Zahl der Jahreswochenstunden gibt an, wie viele Wochenstunden Unterricht Schüler:innen über die einzelnen Jahrgangsstufen haben – bei der Einführung von G9 am Gymnasium in den Klassen 5 bis 10. Im Vergleich zum achtjährigen Gymnasium wird es insgesamt 19 zusätzliche Jahreswochenstunden geben, im Vergleich zum „alten G9“ zwei zusätzliche Jahreswochenstunden. Gleichzeitig wird die Unterrichtsbelastung insbesondere in der Mittelstufe reduziert. Im aktuellen G8 haben die Schüler:innen zwischen 30 Pflichtwochenstunden in der 5. Klasse und 34 Pflichtwochenstunden in der 9. Klasse. Im neuen G9 werden es zwischen 28 Pflichtwochenstunden in der 5. Klasse und 32 Pflichtwochenstunden in der 10. Klasse sein. Dadurch werden Gymnasiast:innen künftig wieder mehr unterrichtsfreie Zeit haben, um sich beispielsweise in Vereinen zu engagieren oder mit Freund:innen zu treffen – ein häufig geäußerter Wunsch von Schüler:innen und Eltern.

„Oberste Ziele der Reform sind die zeitliche Entlastung der Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I am Gymnasium und die Modernisierung der Inhalte. Das Saarland ist ein Vereinsland, ehrenamtliches Engagement in Sport und Kultur hat für uns hohe Priorität“, so Streichert-Clivot.

Reformziel: Inhalte gymnasialer Bildung modernisieren

Mit der Einführung von G9 am Gymnasium wird die gymnasiale Bildung auch inhaltlich umfassend modernisiert. So wird zum Schuljahr 2023/24 Informatik als neues Pflichtfach mit insgesamt 6 Stunden sowohl an Gymnasien als auch Gemeinschaftsschulen eingeführt. Der Profilbereich als Herzstück moderner gymnasialer Bildung wird mit 4 zusätzlichen Jahreswochenstunden sehr deutlich gestärkt. Streichert-Clivot: „Damit entsprechen wir einem immer wieder von Vertreterinnen und Vertretern der Gymnasien geäußerten Wunsch.“ Die Kernfächer Mathematik, Deutsch und erster Fremdsprache erhalten insgesamt zusätzliche 5 Jahreswochenstunden. Zwei zusätzliche Sportstunden sind im Vergleich zu G8 vorgesehen. Ebenfalls deutlich gestärkt mit 2 zusätzlichen Jahreswochenstunden wird die politische Bildung im Fach Sozialkunde. Auch der Klassenrat in Jahrgangsstufe 5 ist ein wichtiges Instrument der politischen Bildung und Beteiligung der Schüler:innen.

Im Zuge der Reform werden sämtliche Lehrpläne der Sekundarstufe I überarbeitet, entschlackt und inhaltlich ins 21. Jahrhundert geholt. Die zuständigen Lehrplankommissionen haben ihre Arbeit bereits aufgenommen. Bei einer Auftaktveranstaltung Anfang September 2022 wurden die methodisch-didaktischen Grundsätze sowie die zu berücksichtigenden Kompetenzbereiche aus den Basiscurricula Medienbildung und Bildung für Nachhaltige Entwicklung sowie aus den Handreichungen Sprachsensibler Fachunterricht und Demokratiebildung abgestimmt, die nun fachintegrativ in die Lehrpläne eingearbeitet werden. Auch die Berufsorientierung soll in den neuen Lehrplänen eine größere Rolle spielen. Zum Schuljahr 2023/24 werden die benötigten Lehrpläne für die Klassenstufen 5, 6 und 7 vorliegen, die weiteren Jahrgangstufen folgen sukzessive. Nach den Osterferien 2023 wird es am Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) umfangreiche Fortbildungen zu den neuen Lehrplänen geben.

„Mit der Einführung von G9 am Gymnasium wollen wir auch die pädagogische Einheit der Klassenstufen 5 und 6 stärken, um den Schülerinnen und Schülern beim Übergang von der Grundschule an das Gymnasium mehr Zeit zum Ankommen mit individueller Förderung und vertieftem Üben und Wiederholen insbesondere in den Kernfächern zu geben“, erklärt Streichert-Clivot. Im Schulversuch „Fördern statt Sitzenbleiben“ haben die Versuchsschulen und ihre Schulleitungen gute Erfahrungen gemacht. Diesem Rat aus der Schulpraxis soll nun gefolgt und die Versetzungsentscheidung zwischen Klassenstufe 5 und 6 an den Gymnasien abgeschafft werden.

Medienansprechpartner

Lukas Münninghoff
Referatsleiter M1 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Trierer Straße 33
66111 Saarbrücken

Original Quelle Saarland.de

Bilder Pixabay / Original Quelle

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