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Sozialverband Deutschland beklagt größte soziale Ungleichheit seit 20 Jahren
Präsident Adolf Bauer sieht zum „Tag der Beseitigung von Armut“ Entwicklung in Deutschland kritisch – „Eines Sozialstaats unwürdig“
Osnabrück. Der Präsident des Sozialverbands Deutschland, Adolf Bauer, beklagt zum internationalen „Tag der Beseitigung von Armut“ an diesem Samstag die größte soziale Ungleichheit in Deutschland seit 20 Jahren. „Die soziale Ungleichheit bei uns ist so groß wie seit über 20 Jahren nicht mehr“, sagte Bauer der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Im internationalen Vergleich stehe Deutschland zwar gut da. „Aber wir müssen sehen, dass wir innerhalb unserer Gesellschaft diese Spanne von extrem arm bis extrem reich haben. Es kann nicht sein, dass zehn Prozent der Bevölkerung über die Hälfte des Vermögens verfügt und die andere Hälfte hat nur ganz wenig oder gar nichts. Eine solche Situation ist eines Sozialstaats unwürdig“, sagte Bauer.
Ursachen für die Spaltung sieht er in der Liberalisierung des Arbeitsmarktes. „Heute nehmen wir stillschweigend hin, dass wir fünf Millionen Menschen im Hartz-IV-Bezug haben. Es ist doch eine unerträgliche Situation, dass viele von ihnen voll arbeiten und aufstockende Hartz-IV-Leistungen beziehen müssen. Unser Arbeitsmarkt ist absolut unsolidarisch geworden“, beklagte Bauer.
Der Sozialverbands-Präsident fordert: „Die neue Koalition muss sich dringend etwas einfallen lassen, wenn sie das Auseinanderdriften unserer Gesellschaft in Arm und Reich noch stoppen will.“ Er befürchte, „dass sich sonst ein Viertel der Gesellschaft aus der Demokratie verabschiedet, weil es für sie keine Teilhabe mehr gibt“. Die Folge könnte eine zunehmende Stärkung der politischen Ränder sein. „Das kann nicht das Ziel von Politik sein“, sagte Bauer der NOZ.
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Original Quelle Presseportal.de
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