Das Europäische Kulturerbe-Siegel (European Heritage Label) ist eine staatliche Auszeichnung für Kulturdenkmale, Kulturlandschaften oder Gedenkstätten, die auf europäischer Ebene als bedeutend erachtet werden. Sie entstand 2006 aus einer zwischenstaatlichen Initiative europäischer Staaten und wurde 2011 in eine EU-Initiative mit aktualisierten Kriterien umgewandelt.
„Die Verleihung des Europäischen Kulturerbesiegel ist der verdiente Lohn, den der Main-Tauber-Kreis für die Erhaltung der zisterziensisch geprägten Klosterliegenschaft bekommt. Für die touristische Vermarktung ist das Siegel von höchstem Wert. Mein Dank geht an den Landkreis Bamberg, der bei der Projektsteuerung die Federführung übernommen hat“, sagt Landrat Christoph Schauder.
„Die Verleihung des Siegels an Cisterscapes ist auch ein wichtiges positives Signal für die europäische Tradition partnerschaftlicher Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Unser Ziel ist es, gemeinsam unsere Zisterzienserlandschaften für eine nachhaltige europäische Zukunft zu entwickeln“, betont Landrat Schauder unisono mit Landrat Johann Kalb aus Bamberg.
Die Europäische Union wählt alle zwei Jahre europäische Kulturdenkmale, Kulturlandschaften, kulturelle Stätten und Gedenkstätten für das Europäische Kulturerbe-Siegel (EKS) aus. Alle Siegelstätten leisten einen wichtigen Beitrag zur europäischen Geschichte und Identität.
Seit 2019 bereits setzen Cisterscapes connecting Europe länderübergreifende Maßnahmen um, die die ehemaligen Zisterzienserlandschaften mit ihren einzigartigen Natur- und Kulturschätzen erfahrbar machen. Der Zisterzienserorden steht seit seiner Gründung im Jahr 1098 für einen effizient agierenden Verbund, der sich in ganz Europa verbreitete und dessen Spuren noch heute in den Landschaften zu finden sind. Cisterscapes belebt dieses erfolgreiche Netzwerk neu. So verbindet der 6400 Kilometer lange Fernwanderweg „Weg der Zisterzienser“ alle Klöster der Stätte in Deutschland, Österreich, Tschechien, Polen und Slowenien miteinander. Dieser Wanderweg war auch Teil der Projektarbeit.
„Die Verleihung des Kulturerbesiegel ist allerdings nur ein Meilenstein in dem langfristig angelegten Projekt. Für das Kloster Bronnbach werden beispielsweise Flyer und Gästeführungs-App nun in drei Sprachen angeboten, in Deutsch, Englisch und Französisch. angeboten. Das Führungsangebot in Fremdsprachen wird aktuell ausgebaut. Noch in diesem Jahr ist die Installation eines Landschaftsmodelles im Abt-Wigand-Salon geplant“, ergänzt Frank Mittnacht, Amtsleiter für Kultur und Tourismus im Landratsamt Main-Tauber-Kreis. Anhand dieses Modells können sich Besucherinnen und Besucher einen Überblick über die zisterziensisch geprägte Landschaft machen. Mittels eingearbeiteter QR-Codes können weiterführende Informationen per Smartphone abgerufen werden. Zur Finanzierung wurde ein Leader-Antrag gestellt.
Die offizielle Verleihung des Europäischen Kulturerbe-Siegels findet am Mittwoch, 17. April, in Antwerpen statt. Zum Cisterscapes-Projekt gehören beispielsweise Klöster wie Ebrach, Altenberg, Maulbronn und Waldsassen. Weiterführende Informationen des Projektes gibt es unter www.cisterscapes.eu.
Die Europäische Kommission bestätigt mit dem Siegel die bedeutende Rolle der Zisterzienser für die Genese Europas und erkennt im modernen Cisterscapes-Netzwerk eine herausragende Initiative mit zukunftsweisendem Potential. Durch die Auszeichnung erfahren die ländlich geprägten Räume des Cisterscapes-Netzwerkes eine außergewöhnliche internationale Anerkennung als Kulturstätten.
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