Die Bayerische Polizei – Love-Scamming

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OPFENBACH / LKR. LINDAU. Im Bereich Opfenbach kam es zu einem sogenannten „Love-Scamming“-Fall. Betrüger gelangten so an eine fünfstellige Summe. 2021 erbeuteten die Täter so schon mehr als 450.000 Euro.

Der Fall

In betrügerischer Absicht und unter der Angabe einer vermeintlichen Notlage entlockte ein bislang unbekannter Täter einer geschädigten Frau insgesamt eine mittlere fünfstellige Summe. Die Geschädigte lernte den Täter auf einer Dating-Plattform im Internet kennen, beide kamen miteinander ins Gespräch. Der Täter wollte sich mit der Geschädigten treffen, als die vermeintliche Notlage eintrat und er daher Geld von der Frau forderte. Die Frau überwies das Geld an ein britisches Konto. Als sie nach längerer Zeit auf ein persönliches Treffen zwischen den beiden drängte, wurde sie mehrfach vom Täter vertröstet.

Nachdem der Täter jedoch weiterhin Geld forderte, wurde die Geschädigte auf die Betrugsmasche aufmerksam und erstattete Anzeige bei der Polizei.

Die Masche

Das Phänomen ist bei der Polizei als „Love Scamming“ oder „Romance Scamming“ bekannt und beschäftigte die Ermittler vor allem Mitte des letzten Jahrzehnts. Danach ebbte die Welle ab und wurde von neueren Phänomenen wie beispielsweise den „Falschen Polizeibeamten“ abgelöst.

Mittlerweile erlebt die Geschichte der falschen Liebschaften wieder eine Art „Come-Back“.

Der Hintergrund

Die Angesprochenen werden mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft. Es entsteht im Verlauf der Zeit eine emotionale Abhängigkeit beziehungsweise eine Beziehung zum Unbekannten – auf einmal kommt ein vermeintlicher Notfall oder eine finanzielle Notlage in das Leben der neuen Liebe. Helfen kann nur das Opfer – mit dem eigenen Geld.

Die Zahlen

Alleine im Landkreis Lindau entstand dieses Jahr bereits ein Betrugsschaden von mehr als 90.000 Euro. Die Täter waren in fünf Fällen erfolgreich, insgesamt registrierte die Polizei dieses Jahr im Zuständigkeitsbereich schon einen finanziellen Schaden von mehr als 450.000 Euro bei 40 erfolgreichen Fällen.

Letztes Jahr lag der Schaden mit rund 45.000 nur etwa halb so hoch, auch gab es nur drei vollendete Fälle im Landkreis. Im Vorjahr belief sich der Gesamtschaden im Schutzbereich des Präsidiums auf mehr als 650.000 Euro, in 64 Fällen erlangten die Betrüger dabei Geld von den Geschädigten.

Die Empfehlungen

Anhand nachfolgender Tipps können Sie die Betrüger erkennen:

  • An der Kontaktaufnahme: Über Netzwerke oder Dating-Seiten kommen Scammer an Mailadressen. Eine knappe Mail in englischer Sprache mit einer Einladung zum Chat dient als Lockmittel. Da die Betrüger oft mit deutschen Mailadressen arbeiten, ist selten ersichtlich, dass sich hinter den netten Zeilen ein Scammer verbirgt.
  • An der Sprache: Die Betrüger kommunizieren meistens in gutem Englisch. Insider gehen davon aus, dass rund 95 Prozent der englisch sprechenden Kontakte auf deutschen Dating-Seiten Romance- oder Love-Scammer sind. Allerdings gibt es auch viele, die perfekt Deutsch sprechen.
  • An den Bildern: Scam-Frauen locken ihre Opfer bevorzugt mit schönen Fotos, auf denen sie oft leicht bekleidet zu sehen sind, während Scam-Männer häufig Fotos von uniformierten Männern nutzen.
  • Am Inhalt der Mails: Scammer überhäufen ihre Opfer schon nach dem ersten Kontakt mit ellenlangen Briefen voller schwülstiger Liebesschwüre. An den überbordenden Liebeserklärungen und Liebesbekundungen sind sie leicht zu erkennen. Aber es geht auch anders: Seriös wirkende Mails sollen das Interesse wecken. Oft wollen die Scammer alles über ihr Opfer wissen: Hobbys, ehemalige Partner, Kinder, Freunde, auch der Glaube an Gott spielt immer eine Rolle. Wichtig: Die Scammer bezeichnen ihre neuen Partner schon bald als „Ehemann“ oder „Ehefrau“ und schmieden Heiratspläne. Deswegen scheint die Bitte um ein Visum oder ein gemeinsames Konto gerechtfertigt.
  • An Verbindungen nach Westafrika/Russland/Südostasien: Ob Geschäftsreise oder familiäre Probleme, es gibt vielfältige Gründe für eine Verbindung nach Nigeria, Ghana usw. Frauen hingegen leben oft in osteuropäischen / südostasiatischen / südamerikanischen Ländern.
  • An Bitten um Geld / Visum / Päckchen- oder Briefversand / gemeinsames Konto: Es gibt viele Gründe, das Opfer um Geld zu bitten. Weigert es sich, Geld zu schicken, finden Betrüger andere Wege. Gefälschte Schecks, die in Deutschland eingezahlt werden sollen, gehören dazu. Momentan sehr stark ausgeprägt ist der Wunsch nach einer Einladung nach Deutschland. Die Betrüger schaffen es auch, geschickt die Opfer für ihre Zwecke zu missbrauchen, beispielsweise sollen diese Briefe oder Päckchen an dritte Personen verschicken. Scam-Frauen erbetteln sich häufig Einladungen nach Deutschland. Oft geben die Betrüger vor, ein gemeinsames Konto mit dem Opfer eröffnen zu wollen und bitten um Kopien von Ausweisen. Die Daten werden für Fälschungen von Pässen genutzt.

(PI Lindenberg)

 

Medienkontakt:
Pressestelle beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, D-87439 Kempten (Allgäu), Rufnummer (+49) 0831 9909-0 (-1012/ -1013).

Original Quelle : Polizei Präsidium Unterfranken

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