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Verwaltung stellt Ergebnis bisheriger Planungen vor
Zunächst war man von einer Sanierung ausgegangen, jetzt läuft es auf einen Neubau hinaus: Sonderriet soll ein neues, zeitgemäßes Feuerwehrgerätehaus erhalten. Diesen Empfehlungsbeschluss fasste der Ausschuss für Verwaltung und Finanzen am Montag. Der gerade erst verabschiedete Feuerwehrbedarfsplan misst dieser Maßnahme hohe Priorität bei. Die erforderliche Investition von voraussichtlich 1,9 Mio. Euro soll ab 2023 in den Haushalt eingestellt werden.
Die Feuerwehrabteilung Sonderriet „ist sehr gut aufgestellt“, war in der Verwaltungsvorlage zu lesen. Sie hat rund 50 aktive Mitglieder und leistet sehr gute Nachwuchsarbeit. Im Gesamtgefüge der Wertheimer Feuerwehr erfüllt sie eine wichtige Funktion. Zusammen mit den Abteilungen Dörlesberg, Nassig und Sachsenhausen stellt sie sicher, dass die Schutzziele „auf der Höhe“ erfüllt und die Eintreffzeiten eingehalten werden können. Das ist vor allem dann wichtig, wenn die Abteilung Stadt mit anderen Einsätzen auf dem Stadtgebiet gefordert ist.
Zunächst war eine Sanierung des Bestandsgebäudes geprüft worden. Diese Lösung erwies sich aber weder als funktionell noch als wirtschaftlich. Die ehemalige Scheune sei nicht mehr zu retten, lautete der eindeutige Befund. Wegen des nassen Fundaments hat sich Schimmel gebildet und die vorhandene Kubatur biete keine Entwicklungsmöglichkeit.
Stattdessen soll das Gebäude nun abgerissen und durch einen zweigeschossigen Neubau ersetzt werden. Das Konzept wurde als „Mustergerätehaus“ von einer Arbeitsgruppe entwickelt. Sie bestand aus Hochbaureferat, Stadtbrandmeister, örtlicher Feuerwehrleitung und den Abteilungsleitungen jener Feuerwehren, die in absehbarer Zeit ebenfalls ein neues Feuerwehrhaus brauchen. Die Planung stellte Christian Melzer, Leiter des Referats Hochbau, im Ausschuss vor. Im Erdgeschoss haben eine Fahrzeughalle mit zwei Stellplätzen Platz, weiter eine Umkleide, Sanitärräume, ein Technikraum und Nebenräume. Im Obergeschoss entstehen ein Schulungsraum mit Teeküche, ein Jugendfeuerwehrbereich, ein Büro für den Abteilungskommandanten, ein Sanitärbereich sowie Lager und Nebenräume. Die Nutzfläche beträgt insgesamt 360 Quadratmeter.
Baubeginn soll im Jahr 2023 sein. Voraussetzung ist, dass die erhoffte Förderung kommt. Aus dem Ausgleichsstock wird die Stadt 500.000 Euro beantragen, aus der Feuerwehr-Fachförderung rechnet sie mit 120.000 Euro. Die voraussichtlich 1,9 Mio. Euro teure Gesamtinvestition wäre dann noch mit einem städtischen Anteil von knapp 1,3 Mio. Euro zu finanzieren.
Aus dem Gremium gab es einige kritische Nachfragen – zu den Kosten, zur Bauweise, zu planerischen Details wie Dachneigung und Fluchtwege. Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez machte deutlich, dass die Verwaltung jetzt ein Signal brauche, ob sie in Richtung Neubau weiterplanen soll. Dieses Signal erhielt sie im abschließenden Empfehlungsbeschluss bei zwei Enthaltungen.
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