Berlin (dts Nachrichtenagentur) –
Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat seine Kritik an der im Einzelhandel geltenden 2G-Regel erneuert. Vor allem die Pflicht zur Kontrolle an den Eingangstüren sei ein Problem, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem Sender Phoenix.
Viele Mitarbeiter würden bedroht und angepöbelt. Genth verwies auf das Beispiel Österreich, wo die 2G-Kontrollen stichprobenartig an den Kassen stattfänden. „Wir müssen mit der Lebenswirklichkeit umgehen.“ Im Weihnachtsgeschäft habe es wegen 2G Umsatzeinbußen in Höhe von 5 bis 6 Milliarden Euro im Vergleich zu 2019 gegeben. Durch die 2G-Regel sei die Frequenz in den Innenstädten um 40 Prozent zurückgegangen.
Auch Geimpfte und Genesene seien wegen der 2G-Regel nicht mehr in die Innenstädte einkaufen gegangen, was zum zweiten Mal in Folge zu einem „enormen Verlust im Weihnachtsgeschäft“ geführt habe. Die von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) angekündigten Steuererleichterungen bewertet der Verband unterdessen positiv, erwartet von ihnen jedoch keine kurzfristigen positiven Effekte. „Grundsätzlich kann man diese Vorschläge durchaus positiv bewerten, aber sie wirken ja erst in der Zukunft“, so Genth. „Wir haben heute ja nicht das Problem eines Kaufkraftverlustes oder einer mangelnden Kaufkraft, sondern eher eine Situation, die durch die Corona-Pandemie geprägt ist.“ Es gebe aktuell eine „sehr schlechte Verbraucherstimmung“ und eine rückläufige Anschaffungsneigung der Haushalte.
Der Konsum stehe – wie auch das schlechte Weihnachtsgeschäft gezeigt habe – noch voll im Zeichen von Corona. Deshalb blicke der Einzelhandel in den Innenstädten, mit Ausnahme des Lebensmittelhandels, „sehr pessimistisch in das Jahr 2022 hinein“, so der HDE-Hauptgeschäftsführer.
dts Nachrichtenagentur
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