Odenwald-Kreis | EAN Infoveranstaltung in Aglasterhausen: Photovoltaik auf Privathäusern und Elektromobilität

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Aglasterhausen. In den letzten Jahren und insbesondere Monaten wurden zwei Probleme mehr als deutlich: Der Klimawandel ist in vollem Gange und wir als Gesellschaft müssen weg von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas und den damit verbundenen Abhängigkeiten. Jegliche Anstrengung zählt – unter diesem Motto soll die Photovoltaik-Initiative der Energieagentur Neckar-Odenwald (EAN), gefördert vom Umweltministerium Baden-Württemberg, noch mehr Photovoltaik-Anlagen „auf die Dächer“ des Landkreises bringen. Zu diesem Zweck fanden bereits in mehreren Gemeinden Infoabende statt, Anfang dieser Woche kamen zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in die Sport- und Festhalle in Aglasterhausen.

Bürgermeister Stefan Kron freute sich bei seiner Begrüßung über den sehr guten Besuch. Der Klimawandel sei nun, so Kron, nicht mehr zu leugnen. Photovoltaik und Elektromobilität seien wichtige Bausteine für die Energiewende. Aufgrund der Komplexität dieser Materie sei es für die Bevölkerung wichtig, Rat bei unabhängigen Fachleuten einzuholen. Diese stünden durch die EAN mit den Herren Uwe Ristl, Peter Brönner und Christian Waldvogel zur Verfügung. Info über Elektrofahrzeuge erhalte man bei Landratsamtsmitarbeiter Michael Sack, der als geförderte Personalstelle „Nachhaltige Mobilität“ zuständig für Beratung über Elektromobilität und die Koordination der Ladeinfrastruktur ist.

In seinem Fachvortrag ging Diplom-Physiker Peter Brönner (EAN) sowohl auf technische als auch auf finanzielle Aspekte von PV-Anlagen ein. Die Sonne liefere Energie „ohne Ende“ und die PV-Technologie habe zwischenzeitlich einen sehr hohen Wirkungsgrad. Aufgrund der niedrigen Einspeisevergütung von deutlich unter 10 Cent pro Kilowattstunde sei die Devise, so viel wie möglich Strom selbst zu verbrauchen, um somit die „normalen“ Stromkosten von aktuell über 30 Cent, Tendenz steigend, einzusparen. Der übliche Eigenstromanteil liege bei ca. 30%, bei Einsatz einer Speicherbatterie könne man diesen auf ca. 60% steigern. Er empfahl, aktuelle PV-Anlagen so zu konzipieren, dass man jederzeit einen Stromspeicher nachrüsten könne.

Anschließend erläuterte er die Vor- und Nachteile der verschiedenen Dachausrichtungen und Neigungswinkel und hatte auch gleich eine einfache Faustregel parat: Pro 1000 kWh Stromverbrauch im Jahr, ein kWp Photovoltaik-Leistung installieren. Leider sei der aktuelle Preis spürbar höher als noch vor einem Jahr, man müsse mit ca. 1600 pro einem kWp inklusive Montage rechnen. Auch bei diesem Preis sei es nach wie vor rentabel, so Brönner, auf PV zu setzen, denn beim Strompreis sei es ebenfalls absehbar, dass dieser steigen werde. Man solle ertragsmindernde Abschattungen durch andere Gebäude, Kamine und auch Bäume berücksichtigen. Er empfahl, leistungsfähigen heimischen Unternehmen zu vertrauen. Das aktuelle bekannte Problem sei jedoch, dass die Auftragsbücher der entsprechenden Betriebe „übervoll“ seien, was mit längeren Lieferzeiten mit einher gehe. Von „Haustürgeschäften“ riet er ab. Die EAN biete an, Angebote auf deren Plausibilität (Dimensionierung und Preis) zu überprüfen.

Nach dem interessanten Vortrag bestand die Möglichkeit für Fragen: Zuschuss gäbe es, so Uwe Ristl, nach wir vor nicht. Die Politik sehe „die Einspeisevergütung als Förderung“ an. Bei einer Dachsanierung müsse 60% der geeigneten Fläche mit PV belegt werden. Einzelfallfrage hier sei die Definition „was ist eine geeignete Fläche“, wobei auch Solarthermie möglich sei. Eine Dachmodernisierung würde, so Ristl, nach der gängigen „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) gefördert. Es wurde weiterhin erläutert, dass für bestehende PV-Anlagen der jeweilige Netzbetreiber einer Gemeinde, die zum Installationszeitpunkt gültige Einspeisevergütung über zwanzig Jahre entrichten müsse und zwar unabhängig vom Stromlieferanten des jeweiligen Haushaltes. Aus der Vergütung „abgelaufene“ Anlagen könnten auf Eigenverbrauch umgerüstet werden. Da in einem solchen Fall jedoch auch meist technische Modifikationen notwendig seien, käme man um eine Einzelfallbetrachtung nicht herum. Aufwändige Nachführ-PV-Module hätten sich aufgrund der komplexen Technik nicht bewährt und seien kaum noch in Gebrauch. Die EAN stehe, so Uwe Ristl abschließend, grundsätzlich mit qualifizierter und unabhängiger Beratung zur Seite. Es könne aber aufgrund der vielen Anfragen auch zu Wartezeiten kommen. Für Rückfragen oder zur Terminvereinbarung ist die EAN unter 06281 906-850 oder E-Mail unter erreichbar.

Anschließend erläuterte Michael Sack die Klimaziele des Landes Baden-Württemberg bis 2030: Der öffentliche Personenverkehr solle verdoppelt werden, ein klimaneutraler Antrieb für jedes zweite Kraftfahrzeug, 20% weniger Kraftfahrzeugverkehr und jeder zweite Weg soll zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Die Elektromobilität sei, so Sack, eine im Vergleich zum Verbrenner viel effizientere Fortbewegungsmethode. Weniger Lärm und Schadstoffbelastung, keine KFZ-Steuer bis 2030, sie mache Spaß beim Fahren und man könne, falls man über genügend eigenen PV-Strom verfüge, kostengünstig „tanken“. Die Zahl der vollelektrischen Fahrzeuge habe sich im letzten Jahr verfünffacht, Hybride seien dreimal so viele unterwegs. Anschließend erläuterte er die verschiedenen Steckersysteme und möglichen Ladeboxen in Gebäuden. Aktuell seien im Neckar-Odenwald-Kreis 45 öffentlich zugängliche Ladestandorte mit insgesamt 94 Ladepunkten verfügbar. Man wolle den Ausbau weiter vorantreiben. Die Elektromobilität könne noch mehr, erläuterte Michael Sack. Mithilfe einer „bidirektionalen Wallbox“ könnte das Elektroauto als Stromspeicher dienen und beispielsweise tagsüber bei Sonnenschein die Energie aufnehmen, um diese bei Dunkelheit wieder an den Haushalt abzugeben.

Im Neckar-Odenwald-Kreis soll ein kreisweites „E-Carsharing“-Model (Leihmöglichkeit von Elektrofahrzeugen) entstehen, an kreiseigenen Liegenschaften wie beispielsweise Schulen, Krankenhäuser und Ämter sollen Ladesäulen installiert werden. Die öffentliche Schnelllade-Infrastruktur soll ebenfalls verbessert werden. Abschließend ging er auf die Fördermöglichkeiten von Elektrofahrzeugen ein verbunden mit dem Hinweis, dass er für Rückfragen zur Verfügung stehe (Telefon 06281 906-800 und E-Mail ).

Quelle :neckar-odenwald-kreis.de

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