Odenwald-Kreis | VHS-Fotokreis zeigt im Landratsamt Ausstellung „Die Vielfalt des Augenblicks“

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14 Fotografinnen und Fotografen präsentieren 77 Motive aus Nah- und Fernsicht – Alles digital

Mosbach. „Was ist ein Augenblick – und wie lange währt er?“ Mit solch einer Frage überschritt Dr. Horst Schnörer, langjähriger Leiter des ambitionierten VHS-Fotokreises, am Dienstagabend die Grenzen von der Fotografie zur Philosophie. Anlass dazu gab ihm die coronakonform realisierte Vernissage von „Die Vielfalt des Augenblicks“ im Foyer des Landratsamts. Bis 18. Februar zeigen 14 Fotografinnen und Fotografen 77 Motive aus der Nah- und Fernsicht. Da schaute nicht nur Landrat Dr. Achim Brötel ganz genau hin. Denn er wusste um das alte Photokina-Motto des Jahres 2000: „Ein Foto zeigt nicht länger die Wahrheit. Es schlägt nur eine Möglichkeit vor.“

Leider hatte das „fiese Virus“ auch den Ablauf der Vernissage kurzfristig durcheinandergewirbelt. So mussten die rund 30 Gäste auf die Band „Crossfield“ und auf VHS-Leiterin Dr. Katrin Sawatzki verzichten. „Wir lassen uns trotzdem nicht unterkriegen“, unterstrich der Hausherr. Er zeigte sich begeistert darüber, wie professionell die Ausstellenden ihr „Hobby“ ausübten. Seine ersten fotografischen Gehversuche habe er zu Schulzeiten als freier Mitarbeiter lokaler Zeitungen gemacht: „Damals gab es noch Filme, die man in seine Kamera einlegen musste“, so der Dunkelkammer-erfahrene Redner. Mittlerweile hat der gesamte VHS-Fotokreis auf Digital umgestellt. „Entscheidend ist aber immer der Mensch hinter der Kamera“, machte der Landrat den Weg frei für den Laudator; nicht ohne zuvor noch eine exakte Zeitangabe für einen Augenblick gefunden zu haben: „Jeder Tag hat 86 400 neue Chancen, so viel Sekunden hat er nämlich.“

„Es ist eine großartige Truppe, in der jeder seine Stärken einbringt und einer vom anderen profitiert“, charakterisierte Horst Schnörer die 15-köpfige „Selbsthilfegruppe“, die dankenswerterweise unter dem Dach der VHS und damit „ohne vereinstechnischen Overhead“ auskommen könne. In 14-tägigen Kursabenden – derzeit online stattfindend – sowie in gemeinsamen fotografischen Exkursionen entwickle jeder Einzelne sein Können weiter. Durch die Vielfalt der Interessen – von der Makro- bis zur Street-Fotografie inklusive digitaler Bildbearbeitung – inspirierten sich die Mitglieder gegenseitig. Auf die Frage nach der Dauer eines Augenblicks gebe es allerdings keine eindeutige Antwort. Setze man die Zeit zwischen zwei Lidschlägen an, käme man auf vier bis sechs Sekunden. Besinne man sich auf die Belichtungszeit der ausgestellten Arbeiten, ergebe sich ein Zeitraum zwischen 1/8000 Sekunde und 30 Sekunden.

Viel wichtiger als die rein technischen Parameter seien für einen gelungenen „Augenblick“ aber die individuellen Lösungswege des Fotografen: „Was hat er gesehen? Welchen Bildausschnitt und welche Perspektive hat er gewählt? Welche Bildstimmung hat er wie erzeugt?“ Mit der Aufforderung „Schenken Sie uns Ihren Augenblick“, wandte sich Schnörer an das Publikum. Denn am Schluss komme es auf den Blick des Betrachters einer Fotografie an.

Während der letzten vier Semester entstanden die ausgestellten Fotografien, analog zum jeweiligen Semesterthema. „Nachgebaut“, hat Bernadette Müller das Brandenburger Tor mithilfe von Keksen und Gummibären. Rüdiger Zappe – Geburtstagskind des Abends und stellvertretender Kursleiter – verpflanzte ein bekanntes Spitzweg-Idyll nach Mosbach. Im Schnee von Neunkirchen platzierte Mario Hackel eine Mondlandung. „Natur“-Eindrücke lieferten Nicolaia von Guaita eine Tulpenblüte. Els Wolf-Hebbinckuys zauberte einen „Sonnenstern“, während Brita Heck einer Schwammspinnerraupe einen großen Auftritt bescherte. Anita Boll zog es in die Margarethenschlucht, wo sie „seidenes Wasser“ kreierte, Horst Schnörer verfeinerte seinen ländlichen Sonnenuntergang mittels HDR-Technik. „Haushaltsgegenstände“ arrangierten Wolfgang Ultsch, Louisa Pols, Karina Sydow-Steinhauser und Albrecht Dinkelacker zu abstrakten Hinguckern um – und verhalfen ihnen so zu einem zweiten Leben. „Nebulös“ verfremdete Marlene Schneider die Obrigheimer Neckarbrücke.
Dass Nebel auch Dinge sichtbar machen kann, bewies Peter Schönig anhand von Spinnennetzen (im Obergeschoss). Die gelungene Gruppen-Präsentation überzeugt auch unter formalen Blickwinkeln. Ist doch die aufwändige Hängung so stimmig wie gelungen.

Info: Die Ausstellung ist bis 18. Februar 2022 zu sehen. Entsprechend der aktuellen Öffnungszeiten ist sie montags und donnerstags von 8.00 bis 12.00 Uhr sowie montags von 14.00 bis 16.00 Uhr und donnerstags von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Zudem sind Besichtigungen nach Voranmeldung möglich unter:

Bericht: Peter Lahr

 

Quelle :neckar-odenwald-kreis.de

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